Wie kann man Intuition trainieren?
7 Schritte, wie Du lernst, Deiner Intuition zu vertrauen
Im Laufe des modernen Lebens geht die Intuition zunehmend verloren. Der rasante Lebensstil zwingt uns oft dazu, rational statt intuitiv zu handeln. Und plötzlich merkst Du immer wieder, dass Du Dich mit Deinen Entscheidungen gar nicht wohlfühlst, da irgendetwas in Dir sich dagegen sträubt.
Um wieder die Balance in Deinem Leben zu finden, solltest Du Dich mit Deiner inneren Stimme verbinden und Deine Gefühle wahrnehmen. Denn sie weisen Dir den Weg, den Du tatsächlich gehen möchtest. Das ist bei all dem Stress, den wir täglich um die Ohren haben, aber gar nicht so einfach. Deshalb braucht es ein wenig Training, um wieder besser auf Dich selbst hören zu können.
In diesen 7 Schritten kannst Du lernen, der eigenen Intuition zu vertrauen:
1. Schritt: Komm zur Ruhe
Zuerst solltest Du wissen, dass Stress Deine Intuition blockieren kann. Wenn Du viel um die Ohren hast, trifft Dein Kopf alle Entscheidungen. Deine innere Stimme hingegen geht in all dem Rummel völlig unter. Deshalb ist der erste Schritt für Dich, zur Ruhe zu kommen. Das kann durch Meditationsübungen sein, durch Autogenes Training, durch Yoga oder schon durch kurze Atemübungen, bei denen Du den Fokus ganz auf Dich selbst lenkst.
Auch ein Spaziergang oder ein entspanntes Bad bringen Deinen Verstand zur Ruhe und Dich Deiner Intuition einen Schritt näher. Plane Deine Einheit des Nichtstuns am besten täglich oder zumindest regelmäßig ein. Für den Anfang reichen 10 Minuten bereits aus, die Du allmählich steigern kannst – und vermutlich sogar willst.
2. Schritt: Übe Deine Wahrnehmung
In diesen Ruhephasen kannst Du allmählich Deine Selbstwahrnehmung schulen. Wie fühlst Du Dich? Wie fühlt sich Dein Körper an? Hörst Du Deine innere Stimme, die Dir ganz leise etwas sagen will? Dann hör ihr zu, auch wenn sie Dir vielleicht etwas Negatives sagt, was Dein Verstand gerne verdrängen würde.
Denn auch negative Gedanken wie Neid, Scham, Gier oder Verzweiflung bringen Dich in Deinen Entscheidungen weiter und sind ganz natürlich. Diese kurzen Impulse sorgen dafür, dass selbst reiflich überlegte Entscheidungen plötzlich anders getroffen werden – und Dich vor einem Fehler bewahren.
3. Schritt: Wende Deine Intuition im Alltag an
Wenn Du allmählich wieder ein Gespür für Dein Bauchgefühl entwickelst, dann wende es im Alltag an. Eine tolle Übung für den Einstieg: Nimm Dir einen kompletten Tag nichts vor und folge einfach Deiner inneren Stimme. Sie sagt Dir „Geh raus“? Dann geh eine Runde spazieren. Gehe jedoch nicht die übliche Runde, sondern lass Deine Intuition bestimmen, ob Du an der nächsten Ecke rechts oder links gehst, ein Stück mit der Bahn fährst, in einem Café Pause machst und so weiter.
Vielleicht triffst Du unterwegs nette Menschen oder hast weitere Eingebungen, die Dir bisher verborgen geblieben sind. Außerdem kannst Du versuchen, Dinge intuitiv „vorherzusehen“: Wenn das Telefon klingelt, rate wer dran ist. Oder wirf eine Münze und rate, ob Kopf oder Zahl aufliegt.
4. Schritt: Trainiere Deine Menschenkenntnis
Eine weitere Methode, Deine Intuition zu schulen, ist fremde Menschen zu beobachten. Beim Stadtbummel oder auf dem Weg in die Arbeit gibt es jede Menge Übungsobjekte. Sieh Dir die Menschen genau an und schätze sie intuitiv ein. Scheinen Sie sympathisch? Oder unsympathisch? Wo könnten sie gerade hingehen? Wo herkommen? Was könnte ihre Geschichte sein? Das mag ein bisschen nach Sherlock Holmes klingen, ist aber ein hervorragendes Training, um Deine Menschenkenntnis zu verbessern und verborgene Instinkte wieder hervorzukehren.
5. Schritt: Lege Ängste ab
Habe keine Angst davor, dass Du einen Fehler begehen könntest, wenn Du auf Dein Bauchgefühl hörst. Zum einen bietet Dein Verstand keine Garantie dafür, dass er immer richtig entscheidet, zum anderen kann man aus Fehlern lernen. Fehler sind wertvoll. Denn meist bleiben sie länger im Gedächtnis und bewirken eine positive Veränderung.
Außerdem ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Sogar viele Entdeckungen sind aus größeren oder kleineren Missgeschicken hervorgegangen. Hätte Alexander Flemming nicht vergessen benutzte Petrischalen wegzuwerfen, wäre Penicillin nie zufällig entdeckt worden.
Wenn Deine Gedanken davon bestimmt sind immer alles wie vorgegeben zu machen und kein Risiko einzugehen, wirst Du Dich nicht weiterentwickeln. Solche Gedanken haben eine lähmende Wirkung und halten Dich gefangen. Versuche diese Ängste abzulegen, indem Du hier und da kleine, mutige Schritte wagst. Und denke nicht immer zuerst daran, was andere dazu sagen könnten.
Entscheide Dich ruhig für einen Haarschnitt, den Du schon immer mal ausprobieren wolltest. Würze ein Gericht mal anders. Gib einer Präsentation mal eine andere Struktur. Haare wachsen nach, Soßen kann man mit Wasser strecken, Präsentationen mit wenigen Klicks ändern. Wenn Du es aber nicht versuchst, entgeht Dir die Chance auf positive Erlebnisse und Erfahrungen, auf ein Kompliment, auf Lob und Anerkennung.
6. Schritt: Vermeide Perfektionismus
Während Ängste ihren Ursprung oft darin haben, dass wir anderen gerecht werden wollen, ist Perfektionismus eher eine Folge unserer eigenen Ansprüche. Perfektionismus treibt uns dazu, alle Entscheidungen rein rational zu treffen. Wir denken, dass wir sonst nicht objektiv sind und nicht das Beste erreichen können.
Dass tiefe Empfindungen wie Dein Bauchgefühl nicht so leicht zu verstehen sind, wie logische Überlegungen, muss aber nichts heißen. Deine Intuition kann Dich häufig viel besser leiten und sollte auf jeden Fall berücksichtigt werden. Auch im Zwischenmenschlichen beruhen gute Entscheidungen darauf, dass alle Beteiligten gehört werden. Höre daher, wenn es um Dich geht, auch auf alle Teile Deines Körpers: Kopf, Herz und Bauch.
7. Schritt: Entscheide intuitiv
Wenn Du nun wieder den Bezug zur inneren Stimme hergestellt hast, kannst du üben, intuitive Entscheidungen zu treffen. Das müssen anfangs noch keine großen, lebensverändernden Dinge sein, schon Kleinigkeiten reichen, um das Vertrauen zu Deinem Bauchgefühl aufzubauen.
Beispielsweise „Was esse ich heute?“, „Was kaufe ich im Supermarkt ein?“, „Was ziehe ich an?“ oder „Was mache ich nach Feierabend?“ sind Entscheidungen, die Dein Verstand vielleicht anders treffen würde als Deine Intuition. Doch vielleicht stimmen sie sogar überein, dann hast Du auf jeden Fall die richtige Wahl getroffen.
Mit ein bisschen Zeit, Geduld und Übung schaffst Du es, Verstand und Bauchgefühl in Harmonie zusammenarbeiten zu lassen und nicht gegeneinander. Rational oder intuitiv – beides muss sich nicht ausschließen! Denn wenn Du im Einklang mit Deinen Gefühlen bist, wirst Du automatisch die für Dich richtige Entscheidung treffen.