Familienaufstellung: Was ist das?
Bei einer Familienaufstellung (auch: systemisches Familienstellen) werden die Beziehungen der Familienmitglieder untereinander räumlich dargestellt, entweder durch unbeteiligte Personen, sogenannte Stellvertreter, oder durch Figuren.
Die Aufstellung findet in der Gruppe oder als Einzelsitzung statt. Diese Methode kann in der Psychotherapie angewendet werden, um ungelöste Konflikte aufzuarbeiten, innere Blockaden zu lösen, die Ursachen für psychische oder psychosomatische Erkrankungen zu verstehen und die persönliche Weiterentwicklung zu fördern.
Die systemische Aufstellung, die in den 1960er Jahren in den USA als Methode der systemischen Familientherapie entwickelt wurde, ist keine eigene Therapieform, sondern wird als Teil einer Psychotherapie eingesetzt. Sie basiert auf der Annahme, dass die Probleme eines Individuums nicht ausschließlich auf die Einzelperson zurückzuführen sind, sondern auch auf das umgebende soziale System.
Gerade die Familie beeinflusst unsere Entwicklung, unser Verhalten und unser Denken maßgeblich. Wir werden in sie hineingeboren und nehmen dort unsere Rolle ein, die wir uns nicht selbst ausgesucht haben, der wir uns jedoch oft fügen.
Unterschiedliche Erfahrungen der verschiedenen Generationen und verstrickte Beziehungskonstrukte können zu Konflikten führen, die unser Handeln und Fühlen meist unbewusst, jedoch maßgeblich bestimmen. Jede Person in diesem sozialen Gefüge hat eine eigene Sichtweise und eine individuelle Wirklichkeit, die durch die Familienaufstellung besser verständlich gemacht werden kann.
Die wohl bekannteste und gleichzeitig umstrittenste Methode ist die sehr dogmatische und esoterische Familienaufstellung nach Bert Hellinger, von der sich die Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie e. V. (DGSF) ganz klar distanziert.
Familienaufstellungen sollten nur von Personen durchgeführt werden, die eine fundierte Fortbildung in Systemischer Therapie und Beratung sowie therapeutische Praxiserfahrung vorweisen können.