Narzisstische Mütter und ihre Töchter
Töchter können für Narzisstinnen zu Erzfeindinnen werden. Aber warum hassen narzisstische Mütter ihre Töchter so sehr? Im Kindesalter funktionieren sie vielleicht noch als Vorzeigepüppchen. In niedlichen Kleidern und ordentlich frisiert erzielen sie die gewünschte Außenwirkung. Andere Menschen machen der Mutter Komplimente für das hübsche Mädchen. Gefahr sieht die Mutter nur, wenn das Kind mehr Aufmerksamkeit auf sich zieht als sie selbst.
Spätestens wenn die Tochter in die Pubertät kommt, wird sie für die Narzisstin zur Bedrohung und dadurch zur erbitterten Konkurrentin. Für sie beginnt ein Kampf um die Vormachtstellung: Sie will die Beste, Schönste und Begehrteste sein. Sie misst sich in allen Bereichen mit der Tochter, im Sport, in anderen Begabungen und im Aussehen.
Besonders wichtig ist die Aufmerksamkeit anderer Männer. Bringt die Tochter ihren Freund mit nach Hause, wird die narzisstische Mutter alles daransetzen, dessen Gunst zu gewinnen:
- Sie macht sich besonders zurecht, trägt Kleider und Make-up wie ihre Tochter, um jugendlich zu wirken und über ihr Alter hinwegzutäuschen.
- Sie möchte nicht mit Mama angesprochen werden, sondern mit ihrem Vornamen.
- Sie umgarnt den Freund der Tochter und flirtet hemmungslos mit ihm. Vielleicht gelingt es ihr sogar, der eigenen Tochter den Mann auszuspannen.
Außerdem kritisiert sie die Tochter übermäßig, wertet ihr Aussehen und ihre Erfolge ab und gibt ihr immer wieder das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Das führt bei jungen Mädchen zu starken Selbstzweifeln und vermindertem Selbstwertgefühl, was häufig in Essstörungen, Depressionen und Suchtverhalten endet.