Wie funktioniert The Work?
Natürlich wird nicht jeder, der sich die vier Fragen stellt, sofort eine innere Erleuchtung erleben. Es bedarf einiger Übung, Dich mit Dir selbst und Deinem persönlichen Gedankengut zu befassen. Bei dieser Technik wird Dir der Spiegel vorgehalten, Du kannst über Dich selbst reflektieren und dann versuchen, Deine Gedanken und Einstellungen zu modifizieren.
Es gibt bei The Work einen gewissen Ablauf, der den Einstieg in die Methode erleichtert:
• Erster Schritt: Beurteile Deinen Nächsten.
Was Du eigentlich nicht tun solltest, darf bei The Work sogar schriftlich festgehalten werden: Beurteile Deine Mitmenschen. Suche Dir dabei eine bestimmte Person heraus, deren Verhalten Dir widerstrebt und schreibe alles auf ein Arbeitsblatt, was Dich daran stört. Zum Beispiel: Mein Freund hört mir nie zu. Er versteht mich nicht. Er muss immer Recht haben.
• Zweiter Schritt: Beantworte die vier Fragen.
Nun kommen die vier Fragen ins Spiel: Untersuche Deine aufgeschriebenen Gedanken genau nach den vorgegebenen Fragen der The Work Methode. Dabei geht es vor allem darum, ein Bewusstsein über die eigene Denkweise zu entwickeln, nicht darum, die Gedanken grundlegend zu verändern.
• Dritter Schritt: Kehre Deine Gedanken um.
Bei diesem Schritt solltest Du für die Aussage, die Du zuvor anhand der vier Fragen analysiert hast, mindestens drei Umkehrungen finden, die Deinem Gedanken eine andere Sichtweise verleihen. Das Ziel der Fragen ist nämlich, die eigenen Glaubenssätze, die Stress auslösen, zu hinterfragen und umzukehren. Beispielsweise der Gedanke „Er hört mir nie zu“ kann auf verschiedene Weisen umgekehrt werden und dazu anregen, mehr über die eigene Denkweise zu erfahren:
„Ich höre mir nie zu“
„Ich höre ihm nie zu“
„Er hört mir zu“
Ein weiteres Beispiel für eine Umkehrung wäre:
„Er versteht mich nicht“
„Ich verstehe ihn nicht“
„Ich verstehe mich nicht“
„Er versteht mich“
Das lässt sich auf die verschiedensten Bereiche anwenden, beispielsweise auf den Umgang mit Kollegen, mit den Kindern oder den Eltern, mit bestimmten Situationen. Durch diese Selbstreflexion kommt allmählich die Erkenntnis, dass oft die eigene Einstellung der Grund für die Probleme ist. Da Du die Welt um Dich herum schwer ändern kannst, liegt es also an Dir, Deine Denkweise an Deine Umwelt anzupassen und damit Deinen inneren Konflikt zu bewältigen.
Die Autorin der The Work Methode berichtet übrigens, dass sie bei sich selbst genau all das beobachtete, was sie immer den anderen Personen zugeschrieben hatte. Diese Erfahrung deckt sich mit der Theorie des „Schattens“ von C.G. Jung. Alle Eigenschaften, über die wir uns bei anderen aufregen, besitzen wir selbst. Doch wir lehnen diesen Anteil an uns vehement ab und wollen ihn nicht wahrhaben.
• Vierter Schritt: Akzeptiere die Wahrheit.
Durch The Work wirst Du zu Erkenntnissen kommen, auf die Du im ersten Moment mit Abwehr reagieren wirst. Doch hier beginnt der Prozess, Dich Deinen Gedanken zu stellen und zuzulassen, dass der Ursprung Deiner Probleme tatsächlich bei Dir selbst liegt. Dieser vierte Schritt ist für viele der wohl schwierigste.