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Kalender Aktualisiert:22. Apr 2024

Welche inneren Antreiber gibt es?

Es gibt verschiedene innere Antreiber, die auf Glaubenssätzen beruhen und unser Verhalten meist unbewusst bestimmen. Sie bringen uns im Leben voran und lassen uns immer weitermachen. Innere Antreiber sind also nicht grundsätzlich etwas Schlechtes.

Schließlich geben sie uns Motivation, eben den Antrieb, unseren Alltag zu bestreiten, unsere Arbeit zu erledigen und unsere Ziele zu erreichen. Allerdings haben sie auch eine negative Seite, die uns gerade in Stresssituationen stark unter Druck setzen kann, die uns zu immer mehr Leistung antreibt und letzten Endes sogar die Ursache für ein Burnout sein kann.

In der Transaktionsanalyse nach Eric Bern gibt es fünf Antreiber, hinter denen Glaubenssätze stecken, die Stress verursachen können:
 

1. Sei perfekt

Als Glaubenssatz verbirgt sich hinter diesem Antreiber „Ich bin nur liebenswert, wenn ich perfekt bin“. Dieser Perfektionismus hat Dich im Leben vielleicht erfolgreich gemacht, allerdings setzt Du Dich selbst permanent unter Druck, noch mehr Leistung zu bringen.
 

2. Sei stark

Hinter diesem Antreiber steckt der Glaubenssatz „Ich bin nur liebenswert, wenn ich stark bin“. Du hast Dir einen Schutzpanzer aufgebaut, den nichts so leicht durchdringen kann. Deine Stärke hat Dich weit gebracht und erlaubt Dir, Deine Ziele zu erreichen. Du kannst Dich gut durchsetzen und besitzt gute Führungsqualitäten.

Allerdings wächst dadurch auch die Angst, Schwäche zu zeigen. Wenn Du unter Stress überfordert bist, erlaubst Du Dir keine Pause, denn das könnte Dir als Schwäche ausgelegt werden – denkst Du zumindest. Gefühle zeigen oder um Hilfe bitten kommen für Dich nicht infrage, auch wenn Du selbst nicht mehr weißt, wo Dir der Kopf steht.
 

3. Sei gefällig

Bei diesem Antreiber hast Du als Kind gelernt „Ich muss es immer allen recht machen, um liebenswert zu sein“. Also machst Du es allen recht, bist freundlich, hilfsbereit und kannst nicht Nein sagen. Das bringt Dir viel Zuneigung und Dankbarkeit anderer Menschen entgegen.

Dass auch Du nicht immer ein offenes Ohr für die Probleme anderer hast, lässt Du Dir nicht anmerken. Was würden sonst die anderen sagen? Also stellst Du Deine eigenen Bedürfnisse hintan, um anderen zu gefallen. Dass Du dabei über Deine Erschöpfungsgrenze gehst, ignorierst Du.
 

4. Streng Dich an

Nur durch Fleiß und Durchhaltevermögen kommst Du im Leben voran. Das hast Du vermutlich seit Deiner Kindheit verinnerlicht, deshalb fehlt Dir die Leichtigkeit am Leben. „Ich muss mich anstrengen und darf nicht aufgeben“ ist der Glaubenssatz, der Dich antreibt.

Du verspürst grundsätzlich Druck, Leistung zu bringen, und kannst erst dann mit einem Erfolg zufrieden sein, wenn Du Dich genug angestrengt hast. Deshalb suchst Du ständig nach neuen Herausforderungen, auch wenn sie Dich überfordern.
 

5. Beeil Dich

Du musst schnell sein, sonst entgeht Dir eine gute Gelegenheit. Die Zeit ist immer knapp für Dich, denn Du hast früh gelernt „Zeit darf man nicht verschwenden“. Multitasking bestimmt Deinen Alltag, Du erledigst Dinge schnell und gönnst Dir keine Pausen. Allerdings kommst Du dadurch nie zur Ruhe, bist immer hektisch und auf dem Sprung.

Hast Du eigene Verhaltensmuster erkannt? Fühlst Du Dich auch manchmal ohne Druck von außen angetrieben und gerätst dadurch immer mehr in Stress? Dann kannst Du Deine Glaubenssätze Schritt für Schritt umpolen und mehr Gelassenheit gewinnen.

Woher kommen die inneren Antreiber?

Laut dem amerikanischen Psychologen Eric Bern kommen die inneren Antreiber aus der Kindheit. Einen großen Einfluss haben die Wertvorstellungen und Erwartungen der Familie oder enger Bezugspersonen.

In der Erziehung vermitteln uns unsere Eltern von Klein auf deren Werte. Wer perfektionistisch veranlagte Eltern hat, wird auch zum Perfektionismus erzogen. Wessen Eltern ständig unter Zeitdruck waren, wird das Verhalten auch selbst übernehmen.

Unsere Eltern wollen uns damit auf das Leben vorbereiten und uns die Türen zum Erfolg öffnen. Antreiber haben deshalb viele Vorteile. Zum Problem werden sie erst, wenn wir es selbst „übertreiben“ und die eigenen Grenzen und Bedürfnisse ignorieren.

Was sind meine inneren Antreiber?

Um Deine inneren Antreiber zu erkennen, solltest Du in Dich hineinhören und Dein Verhalten hinterfragen. Was setzt Dich so unter Druck? Und warum treibst Du Dich immer wieder bis zur Erschöpfung an? Ist es Dein Perfektionismus? Oder die Angst, Schwäche zu zeigen?

Wenn Du Deine inneren Antreiber erkannt und ein Bewusstsein für Deine Verhaltensmuster entwickelt hast, kannst Du an Dir arbeiten und erlangst dadurch mehr Gelassenheit, Zufriedenheit und Wohlbefinden im Leben.

Was kann ich gegen innere Antreiber tun?

Gegen die inneren Antreiber hilft im ersten Schritt das Bewusstmachen der Ursachen für Dein Verhalten. Hast Du erkannt, welche der fünf Dich am meisten unter Druck setzen, beobachte wie sie Deinen Alltag bestimmen.

Wann profitierst Du davon und wann schaden sie Dir? Freue Dich über die Erfolge und Fähigkeiten, die Du dem Antreiber zu verdanken hast. Und dann widme Dich dem Teil, der Dich Kraft kostet, und sprich Dir selbst eine Erlaubnis aus:

 

  • Sei perfekt: Wirst Du vom Perfektionismus getrieben, erlaube Dir, nicht perfekt zu sein. Du bist immer noch liebenswert, wenn Du mal einen Fehler machst. Deine neuen Glaubenssätze lauten „Gut ist gut genug“ oder „Ich darf Fehler machen“.
     
  • Sei stark: Erlaube Dir Schwäche zu zeigen und äußere Deine Gefühle. „Ich darf um Hilfe bitten“ oder „Gefühle sind etwas Positives“ sind Deine neuen Glaubenssätze.
     
  • Sei gefällig: Erlaube Dir, Deine Bedürfnisse zu äußern und zu erfüllen. Verinnerliche vor allem „Ich darf auch Nein sagen“ und „Ich muss es nicht jedem recht machen“.
     
  • Streng Dich an: Entdecke die Leichtigkeit im Leben, denn Du musst nicht immer den schwersten Weg wählen. Dein Glaubenssatz lautet ab jetzt „Gelingen kann auch einfach sein“.
     
  • Beeil Dich: Setzt Du Dich ständig unter Zeitdruck, verinnerliche den Glaubenssatz „Pausen sind auch wichtig“. Erlaube Dir die Entspannungsphasen und eine freie Zeiteinteilung, ohne ständig die Uhr im Blick zu haben.


Der Druck geht alleine von Dir aus, und Du kannst ihn Dir durch die neuen Glaubenssätze nehmen. Dadurch lernst Du einen gesunden Umgang mit Stress und steigst rechtzeitig auf die Bremse, bevor Du völlig erschöpft bist.

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Mit dem Antreiber-Test kannst Du herausfinden, welcher Satz aus Deiner Kindheit Dein tägliches Handeln am meisten beeinflusst und was Du gegen negative Prägungen unternehmen kannst

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