Welche inneren Antreiber gibt es?
Es gibt verschiedene innere Antreiber, die auf Glaubenssätzen beruhen und unser Verhalten meist unbewusst bestimmen. Sie bringen uns im Leben voran und lassen uns immer weitermachen. Innere Antreiber sind also nicht grundsätzlich etwas Schlechtes.
Schließlich geben sie uns Motivation, eben den Antrieb, unseren Alltag zu bestreiten, unsere Arbeit zu erledigen und unsere Ziele zu erreichen. Allerdings haben sie auch eine negative Seite, die uns gerade in Stresssituationen stark unter Druck setzen kann, die uns zu immer mehr Leistung antreibt und letzten Endes sogar die Ursache für ein Burnout sein kann.
In der Transaktionsanalyse nach Eric Bern gibt es fünf Antreiber, hinter denen Glaubenssätze stecken, die Stress verursachen können:
1. Sei perfekt
Als Glaubenssatz verbirgt sich hinter diesem Antreiber „Ich bin nur liebenswert, wenn ich perfekt bin“. Dieser Perfektionismus hat Dich im Leben vielleicht erfolgreich gemacht, allerdings setzt Du Dich selbst permanent unter Druck, noch mehr Leistung zu bringen.
2. Sei stark
Hinter diesem Antreiber steckt der Glaubenssatz „Ich bin nur liebenswert, wenn ich stark bin“. Du hast Dir einen Schutzpanzer aufgebaut, den nichts so leicht durchdringen kann. Deine Stärke hat Dich weit gebracht und erlaubt Dir, Deine Ziele zu erreichen. Du kannst Dich gut durchsetzen und besitzt gute Führungsqualitäten.
Allerdings wächst dadurch auch die Angst, Schwäche zu zeigen. Wenn Du unter Stress überfordert bist, erlaubst Du Dir keine Pause, denn das könnte Dir als Schwäche ausgelegt werden – denkst Du zumindest. Gefühle zeigen oder um Hilfe bitten kommen für Dich nicht infrage, auch wenn Du selbst nicht mehr weißt, wo Dir der Kopf steht.
3. Sei gefällig
Bei diesem Antreiber hast Du als Kind gelernt „Ich muss es immer allen recht machen, um liebenswert zu sein“. Also machst Du es allen recht, bist freundlich, hilfsbereit und kannst nicht Nein sagen. Das bringt Dir viel Zuneigung und Dankbarkeit anderer Menschen entgegen.
Dass auch Du nicht immer ein offenes Ohr für die Probleme anderer hast, lässt Du Dir nicht anmerken. Was würden sonst die anderen sagen? Also stellst Du Deine eigenen Bedürfnisse hintan, um anderen zu gefallen. Dass Du dabei über Deine Erschöpfungsgrenze gehst, ignorierst Du.
4. Streng Dich an
Nur durch Fleiß und Durchhaltevermögen kommst Du im Leben voran. Das hast Du vermutlich seit Deiner Kindheit verinnerlicht, deshalb fehlt Dir die Leichtigkeit am Leben. „Ich muss mich anstrengen und darf nicht aufgeben“ ist der Glaubenssatz, der Dich antreibt.
Du verspürst grundsätzlich Druck, Leistung zu bringen, und kannst erst dann mit einem Erfolg zufrieden sein, wenn Du Dich genug angestrengt hast. Deshalb suchst Du ständig nach neuen Herausforderungen, auch wenn sie Dich überfordern.
5. Beeil Dich
Du musst schnell sein, sonst entgeht Dir eine gute Gelegenheit. Die Zeit ist immer knapp für Dich, denn Du hast früh gelernt „Zeit darf man nicht verschwenden“. Multitasking bestimmt Deinen Alltag, Du erledigst Dinge schnell und gönnst Dir keine Pausen. Allerdings kommst Du dadurch nie zur Ruhe, bist immer hektisch und auf dem Sprung.
Hast Du eigene Verhaltensmuster erkannt? Fühlst Du Dich auch manchmal ohne Druck von außen angetrieben und gerätst dadurch immer mehr in Stress? Dann kannst Du Deine Glaubenssätze Schritt für Schritt umpolen und mehr Gelassenheit gewinnen.