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Kalender Aktualisiert:31. Oct 2024

Woran erkenne ich ein Burnout?

Burnout wird auch Erschöpfungsdepression genannt. Doch die Störung beginnt schon lange bevor der Arzt diese Diagnose stellt. Hier erfährst Du, wie Du Burnout erkennen und was Du dagegen tun kannst.

Ein Burnout kommt nicht von heute auf morgen. Ein Burnout entwickelt sich schleichend über Monate oder gar Jahre und wird nur allzu oft lange Zeit ignoriert. Dabei sendet der Körper deutliche Warnsignale, die Dir sagen sollen: Fahr einen Gang herunter, mir wird alles zu viel! Solche Signale treten auf emotionaler, psychischer und auch körperlicher Ebene auf und verlaufen über mehrere Phasen, die am Ende zum Burnout führen.

Die Warnsignale für ein Burnout:

  • Du träumst schlecht oder leidest unter Schlafstörungen.
  • Du fühlst Dich dauernd erschöpft und leidest unter Antriebslosigkeit.
  • Du kannst nach getaner Arbeit schwer abschalten.
  • Deine Gedanken kreisen auch in der Freizeit ständig um die Arbeit.
  • Du hast das Gefühl, Dir selbst etwas beweisen zu müssen, und treibst Dich zu noch mehr Leistung an.
  • Du hast nie genügend Zeit.
  • Du ignorierst Deine eigenen Bedürfnisse.
  • Du leidest unter Kopfschmerzen, Verspannungen, Herzrasen, Bluthochdruck, Schwindel oder Verdauungsstörungen.
  • Du ziehst Dich zunehmend zurück und triffst kaum noch Freunde.
  • Du fühlst Dich häufig krank und bist anfällig für Infektionen.
  • In Dir steigt immer mehr Frust auf, wenn Deine Arbeit nicht angemessen wertgeschätzt wird.
  • Du stellst zunehmend höhere Anforderungen an Dein privates Umfeld.
  • Deine Empathiefähigkeit nimmt ab.
  • Du wirst schnell aggressiv oder fühlst Dich depressiv.
  • Das Gefühl von innerer Leere breitet sich aus.
  • Deine Kräfte schwinden, Du hast kaum mehr Energie und Antrieb, Deine Aufgaben zu bewältigen.
  • Du hast nicht einmal mehr Interesse für Hobbys und Freizeitgestaltung.
  • Du ziehst Dich komplett zurück.

Wenn Du die Burnout-Symptome rechtzeitig erkennst, kannst Du aus eigener Kraft oder mit Unterstützung von außen den totalen Zusammenbruch verhindern. Deshalb höre in Dich hinein, sei ehrlich mit Dir und frage Dich: Habe ich bereits Warnsignale überhört? Bin ich auf dem besten Weg, auszubrennen? Habe ich mich selbst bereits in all den Anforderungen und Belastungen des Alltags verloren?

 

Was ist der Unterschied zwischen Burnout und Depression?

Die Symptome eines Burnouts können auch auf eine Depression hindeuten. Es gibt hier einige Überschneidungen: Die niedergedrückte Stimmung, die innere Unruhe, der schlechte Schlaf, der Verlust an Lebensfreude und Interessen etc. Doch nicht immer steckt hinter dem „Ausgebrannt-Sein“ eine Depression. Die Unterscheidung sollte immer ein Arzt treffen bzw. ein Experte sollte eine differenzierte Diagnose stellen.

Doch es gibt Anhaltspunkte, wie Du die beiden Krankheitsbilder voneinander unterscheiden kannst: Bei Patienten mit einer Depression erstrecken sich negative Gedanken und Gefühle meist auf alle Bereiche des Lebens. Dagegen ist beim Burnout-Syndrom häufig nur die Arbeit oder eine andere besondere Belastung, z.B. die Pflege eines Angehörigen, betroffen.

Wenn eine Person mit Burnout im Urlaub ist, legen sich viele Symptome rasch und treten erst mit dem ersten Arbeitstag wieder auf. Depressive Symptome bleiben in der Regel bestehen, auch wenn der Arbeitsdruck oder die Belastung wegfällt.

Wie kann ich ein Burnout behandeln?

Bei einem Burnout geraten Körper und Geist massiv aus dem Gleichgewicht – und das gilt es wiederherzustellen. Grundlage der Burnout-Behandlung ist eine Therapie, bei der die Ursachen erforscht und Verhaltensmuster analysiert werden. Vielen Burnout-Patienten hilft der Austausch mit Gleichgesinnten in einer Selbsthilfegruppe, denn oft fällt es schwer, sich selbst Verhaltensfehler einzugestehen.

Anfangs wird die Schuld gerne im Umfeld gesucht, das zu viel Leistungsdruck ausgeübt hat. Dabei liegt die Verantwortung für die Überlastung zu einem großen Teil im eigenen Verhalten, das durch therapeutische Hilfe umgepolt wird. Auch nach Ende der Therapie helfen Coachings bei der Umsetzung im Alltag und bei der frühzeitigen Erkennung eines Rückfalls in alte Muster.

Aber nicht nur die Psyche ist bei einem Burnout behandlungsbedürftig. Bei körperlichen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Verspannungen und Erschöpfung kann eine Körpertherapie sehr hilfreich sein, bei der die Seele mit berücksichtigt wird.

 

Wie kann ich einem Burnout vorbeugen?

Bevor die Erschöpfung zum Ausbrennen führt und sogar in Depressionen und Hilflosigkeit endet, solltest Du unbedingt die Notbremse ziehen. Denn wenn Du erkannt hast, dass Du kurz vor einem Burnout stehst, kannst Du aktiv gegensteuern:
 

1. Entspannung üben

Gezielte Entspannung ist ein wichtiger Bestandteil der Stressprävention. Wer viel leistet, muss sich auch was gönnen. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Autogenes Training helfen den Geist abzuschalten und den Körper zu beruhigen. Durch regelmäßiges Üben lernst Du, nach Stress und Anspannung besser abzuschalten und die Dinge mit mehr Gelassenheit anzugehen. Bewusstes Atmen bringt den Körper ebenfalls zurück ins Gleichgewicht und kann jederzeit durchgeführt werden.
 

2. Nein sagen

Du willst es immer allen recht machen und übernimmst lieber zu viele Aufgaben aus Angst, den Job zu verlieren oder als Versager dazustehen. Dabei ist es völlig legitim, die eigenen Belastbarkeitsgrenzen zu kennen und auch deutlich zu äußern. Deshalb lerne, Nein zu sagen, wenn Dein Pensum erreicht ist. Sag es freundlich mit einem Lächeln, dann wird Dir niemand die Absage übelnehmen.

 

3. Ansprüche reduzieren

Dieser Rat gilt besonders für die Ansprüche, die Du an Dich selbst stellst. Perfektionisten sind besonders anfällig für einen Burnout, da sie sich selbst unter Leistungsdruck setzen. Dabei ist „gut“ in der Regel schon gut genug. Es muss nicht immer alles perfekt sein.
 

4. Eigene Bedürfnisse erkennen

Wenn wir viel um die Ohren haben und überlastet sind, verlieren wir uns oft selbst aus den Augen. Was zählt, ist nur noch die Leistung, die wir bringen. Deshalb stelle Dir die Fragen: Wer bin ich? Was brauche ich? Finde zurück zu Dir selbst, setze anderen Grenzen und lerne Deine grundlegenden Bedürfnisse neu kennen.
 

5. Zeit nur für Dich nehmen

Wenn Du im Job und in der Familie ständig Leistung bringst und funktionieren sollst, hast Du Dir eine Auszeit mehr als verdient. Die sollte jedoch nicht nur einmal im Jahr in Form eines Urlaubs geschehen, sondern regelmäßig auch im Alltag stattfinden. Nimm Dir bewusst die Zeit, um etwas zu tun, das Dir Spaß macht und Dir neue Energie gibt. Vielleicht joggst Du gerne eine Runde durch den Park, vielleicht entspannt Dich ein heißes Bad mit ätherischen Ölen oder Du triffst Dich mit Freunden und kannst Job und Alltag bei lustigen Gesprächen ein paar Stunden vergessen.
 

6. Sport und Bewegung

Ausdauersport hält nicht nur den Körper fit, sondern ist auch eine wunderbare Möglichkeit, Stress abzubauen. Laufen, Radfahren, Schwimmen – was macht Dir am meisten Spaß? Tanzen schüttet übrigens besonders viele Glückshormone aus, egal ob alleine oder mit Partner. Regelmäßiger Sport gehört unbedingt zur Stressprävention dazu.
 

7. Gesunder Lebensstil

Nicht zuletzt ist ein gesunder Lebensstil eine wichtige Basis, um den Körper physisch und psychisch widerstandsfähig zu halten. Dazu gehört eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf, Spazierengehen an der frischen Luft, das Genießen von Sonnenstrahlen auf der Haut, ebenso wie der Verzicht auf Alkohol und Zigaretten. Denn einen gesunden, vitalen Körper bringt nichts so leicht aus der Balance.

Diese vorbeugenden Maßnahmen sollten Dich ein Leben lang begleiten. Denn nur wer regelmäßig den Ausgleich zum Stress findet, kann mit Belastungen gut umgehen, ohne sich selbst dabei zu verlieren.