Schlechtes Verhältnis zu den Eltern – wann besteht noch Hoffnung?
Hoffnung besteht, wenn die Eltern bereit für ein offenes Gespräch sind. Vielleicht verstehen sie Deine Bedürfnisse und Ansichten nicht, lassen sich jedoch auf eine angepasste Form des Kontakts ein. Denn im Grunde lieben Eltern ihre Kinder, auch wenn sie es durch eigene psychische Probleme nicht zeigen können.
Eine toxische Beziehung zu den eigenen Eltern ist immer belastend, denn die Eltern-Kind-Verbindung bleibt nun mal ein Leben lang bestehen. Unseren Freundes- und Bekanntenkreis können wir leichter aussortieren, doch den Kontakt zu den eigenen Eltern abzubrechen, den Personen, mit denen wir genetisch verbunden sind, ist eine schwere Entscheidung und große Herausforderung.
Gerade wenn Enkelkinder im Spiel sind, fällt der Kontaktabbruch schwer. Manchmal hilft es schon, den Kontakt stark einzuschränken und Dich emotional von den Eltern abzunabeln. Melde Dich sporadisch, aber lass Dir von ihnen nicht Dein Leben diktieren.
Jede Familie ist natürlich anders, und auch jedes Verhältnis eines Kindes zu den Eltern ist anders. Oft entwickelt sich eine Entfremdung vom Vater, der die Familie verlassen hat, in der Erziehung besonders streng war oder keine Liebe geben konnte. Doch auch das Verhältnis zur Mutter kann gestört sein, beispielsweise durch übermäßiges Helikoptern, eine Einengung der freien Entwicklung oder aber durch Liebesentzug, mangelnde Empathie und Vernachlässigung.
Oft leiden die Eltern selbst unter psychischen Problemen oder einer problematischen Beziehung zu ihren Eltern. Wenn Du Verständnis für ihre Situation aufbringen kannst, fällt es Dir leichter, ihr Verhalten als gegeben zu akzeptieren.