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Kalender Aktualisiert:31. Oct 2024

Was versteht man unter Micro Habits?

Jeder hat seine kleinen Angewohnheiten, die bewusst, aber auch unbewusst ablaufen können. Während wir viele dieser Micro Habits durchführen ohne großartig drüber nachzudenken, können wir sie auch gezielt in unseren Tagesablauf einbauen und für uns nutzen. Wie das geht und was Du dadurch verändern kannst, erfährst Du hier.

Unter Micro Habits versteht man kleine, oft unbewusste Gewohnheiten, die sich in unserem Alltag ständig wiederholen. Das können gewisse Routinen sein:

  • das Morgenritual, z.B. die Tasse Kaffee, die Routine beim Zähneputzen, der tägliche Ablauf zwischen Aufstehen, Bad, Haus verlassen.
  • der Weg in die Arbeit, z.B. fährst Du immer dieselbe Strecke mit dem Auto, Du nimmst immer denselben Bus, Du gehst unterwegs immer beim Bäcker vorbei und holst Dir ein Croissant.
  • jeden Freitag gehst Du mit Deinen Freunden weg, jeden Samstag gibt es bei Dir Pizza, jeden Sonntag wird bis 11 Uhr geschlafen etc.

Diese Gewohnheiten bestimmen unser Leben und wir werden völlig aus der Bahn geworfen, wenn mal etwas anders läuft. Wenn der Wecker zu spät klingelt, wenn sich der Arbeitsweg durch einen neuen Job ändert, wenn der Bäcker plötzlich geschlossen hat.

Auch im Urlaub werden wir aus unserer Routine gerissen, in die wir jedoch danach schnell wieder zurückfinden. Doch wenn Du einmal bewusst über Deine kleinen Angewohnheiten nachdenkst, könntest Du manche vielleicht durch andere ersetzen, die Dich bereichern. So holst Du aus Deinem Alltag mehr für Dich heraus.

Wie kann ich Micro Habits für mich nutzen?

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Wenn man eine neue Sache nur oft genug macht, wird sie automatisch bald zur Gewohnheit. Reine Routine kann dadurch sogar zum Benefit werden – wenn wir Micro Habits sinnvoll für unser Wohlbefinden nutzen. Damit wir diese kleinen Gewohnheiten auch tatsächlich umsetzen, sollten sie wenig Zeit in Anspruch nehmen und keinen zusätzlichen Aufwand bedeuten.

Hier findest Du einige Beispiele, die sich leicht umsetzen lassen, Deinem Leben jedoch einen enormen Mehrwert verleihen können:
 

1. Bring mehr Bewegung in Dein Leben

Du nimmst lieber den Lift statt die Treppe, lieber das Auto statt das Fahrrad, lässt Dir die Zeitung liefern statt sie selber zu holen? Dann könntest Du Deiner Gesundheit etwas Gutes tun, indem Du ab jetzt Deine Gewohnheiten veränderst und mehr Bewegung in Dein Leben bringst. Das kann auch ein kleines Workout sein, z.B. eine Dehnübung nach dem Aufstehen, drei Kniebeugen beim Zähneputzen, etc.
 

2. Baue kleine Ich-Inseln in den Alltag ein

Vor lauter Stress und Pflichtroutinen vergessen wir häufig, uns ausreichend Zeit für uns selbst zu nehmen. Doch das lässt sich ganz leicht ändern, indem Du Ich-Zeit zur Gewohnheit machst. Das können schon fünf Minuten sein, die Du Dir täglich gönnst:

Bleib nach dem Aufwachen noch ein paar Minuten im Bett liegen und atme tief und entspannt ein und aus. Nimm den Moment ganz bewusst wahr, ohne ihn zu bewerten. Diese Achtsamkeitsübung hilft Dir, den Kopf frei zu bekommen und frisch in den Tag zu starten.

Während Du auf den Bus wartest, würdest Du eigentlich Nachrichten auf dem Smartphone lesen? Viel entspannender ist es jedoch, die Wartezeit für eine kleine Meditation zu nutzen, für ein paar tiefe Atemzüge oder um den Körper bewusst wahrzunehmen. Stehe ich aufrecht oder lasse ich die Schultern hängen? Stehe ich fest mit beiden Füßen auf dem Boden oder ist die Haltung krumm? Solche Momente gehören ganz Dir alleine und können sinnvoll genutzt werden.
 

3. Achte auf mehr Nachhaltigkeit

Die Vermeidung von Plastikmüll der Umwelt zuliebe ist ein großes Thema, das viele von uns überfordert. Dabei ist es ganz einfach, schon mit kleinen Schritten Gutes für die Umwelt zu tun: Du trinkst gerne Deinen Kaffee To Go? Dann nimm ab jetzt Deinen eigenen Becher mit. Das mag anfangs umständlich erscheinen, doch wenn man es jeden Tag macht, wird es schnell zur Routine und sorgt noch dazu für ein gutes Gewissen beim Kaffeegenuss.

Pack einen Stoffbeutel in die Handtasche, den Du nach jedem Einkauf sofort wieder dort platzierst. Bereite Dir zu Hause den Snack fürs Büro zu und nimm ihn in wiederverwendbaren Behältern mit, usw. Noch mehr Anregungen für neue kleine Gewohnheiten gibt es in Franziska Rubins Kurs "Endlich gesünder leben - In nur 7 Minuten"
 

4. Notiere Deine Glücksmomente

Eine schöne Routine für die Zufriedenheit ist das Notieren von Glücksmomenten. Lass am Abend den Tag noch einmal in Gedanken Revue passieren und schreib alles auf, was Dich glücklich gemacht hat. Schon jede Kleinigkeit zählt. Allein dieses Ritual lässt Dich zufriedener einschlafen.
 

5. Gehe kleine Schritte

Wer sich das große Ganze als Ziel vorstellt, scheitert oft schon an den ersten Schritten. Deshalb ist es sinnvoller, sich dem Ziel in kleinen Etappen zu nähern. Vielleicht würdest Du zu gerne eine neue Sprache lernen, findest aber einfach keine Zeit, einen Kurs zu besuchen? Dann nimm Dir für jeden Tag fünf Wörter vor, die Du in der Sprache lernen möchtest. Diese Wörter kannst Du Dir auf dem Weg in die Arbeit einprägen, in jeder freien Minute nochmal durchgehen, auf dem Weg nach Hause kannst Du sie bereits auswendig und sie haben sich im Gedächtnis eingeprägt. Stück für Stück kommst Du Deinem Ziel durch diese kleine Gewohnheit näher, ohne großen Aufwand zu betreiben.
 

6. Ordne Deinen Tagesablauf

Du gehst manchmal spät ins Bett, weil Du noch einen spannenden Film anschauen wolltest, und wachst am nächsten Tag völlig gerädert auf? Wenn das die Ausnahme bleibt, kein Problem. Wenn das jedoch fast jeden Tag so abläuft, könntest Du Dir einen regelmäßigeren Tagesablauf angewöhnen. Denn wer bereits müde aufwacht, hat den Rest des Tages weniger Energie, kann sich schwer konzentrieren und fühlt sich schneller gestresst. Im Schnitt brauchen Erwachsene etwa sieben bis acht Stunden Schlaf. Die solltest Du Deinem Körper auch gönnen und Dich an geregelte Einschlaf- und Aufwachzeiten halten.

 

Genauso wie Du Dir gute Micro Habits angewöhnen kannst, kannst Du Dir auch schlechte Angewohnheiten abgewöhnen. Das funktioniert am besten, indem Du sie durch eine sinnvolle Gewohnheit ersetzt.

Und noch ein wichtiger Rat: Manchmal braucht es ein wenig Geduld, bis sich die neuen Gewohnheiten zur Routine entwickeln. Da heißt es dranbleiben und nicht zu schnell aufgeben. Denn ist der Punkt einmal überwunden, an dem Du über Deine neuen Micro Habits nachdenken musst, wirst Du ganz automatisch durch mehr Energie, Freude am Leben und Zufriedenheit belohnt.

 

Wie lange dauert es, um eine neue Gewohnheit zu etablieren?

Unser Gehirn ist so aufgebaut, dass Gewohnheiten und Routinen nur schwer verändert werden können. Schließlich sparen sie dem Gehirn Arbeit und sie geben Sicherheit. Das bedeutet, dass erst neue Nervenverbindungen im Gehirn geknüpft werden müssen, bis aus einer Tätigkeit eine Gewohnheit wird.

Und wie lange dauert das? Studien haben ergeben, dass neue Tätigkeiten mindestens zwei Monate konsequent ausgeführt werden müssen, um zu einem Automatismus zu werden. Du musst also etwas Geduld aufbringen und wirklich dranbleiben. Die gute Nachricht ist, dass Du auch mal einen Tag ausfallen lassen kannst, ohne dass Dein Erfolg gefährdet ist. Wichtig ist nur, dass Du wieder zu Deiner neuen Gewohnheit zurückkehrst.

Diese Beiträge unterstützen Dich dabei, Veränderungen anzustoßen: