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Kalender Aktualisiert:24. Jul 2024

Wie unterscheidet sich Migräne von normalen Kopfschmerzen?

Kopfschmerzen kennt vermutlich jeder: nach einer durchgefeierten Nacht, wenn Du vergessen hast ausreichend Wasser zu trinken, durch Wetterumschwünge, durch Nackenverspannungen, durch eine ungesunde Sitzhaltung. Migräne ist jedoch etwas ganz anderes. Sie ist eine neurologische Erkrankung mit chronischem Verlauf, die bisher als nicht heilbar gilt. Woran Du erkennen kannst, ob Du nur Kopfschmerzen hast oder unter Migräne leidest:

Migränekopfschmerzen treten plötzlich und anfallsartig auf, sind in ihrer Intensität heftig bis unerträglich und können mehrere Stunden bis zu drei Tage, in schweren Fällen sogar länger anhalten.

  • Der typische Migränekopfschmerz ist pulsierend, pochend, hämmern oder stechend und verstärkt sich bei Bewegung des Kopfes.
  • Meist tritt der Kopfschmerz nur auf einer Seite auf.
  • Oft begleiten zusätzliche Migräne-Symptome den Kopfschmerz, wie Licht- und Lärmempfindlichkeit, Übelkeit und Erbrechen.
  • Manchmal kündigt sich der Migräneanfall schon Tage vorher durch übermäßige Kälteempfindlichkeit, Stimmungsschwankungen, Euphorie, Heißhunger oder Appetitlosigkeit an.
  • Etwa 25 Prozent der Migränebetroffenen leiden zusätzlich unter einer Aura mit Sehstörungen, Einschränkungen des Gesichtsfelds, Gefühlsstörungen in Armen und Beinen oder Sprachstörungen. Die Aura geht dem Kopfschmerz voraus und vergeht nach etwa einer Stunde wieder. Sie kann jedoch auch ganz ohne Kopfschmerzen auftreten.
  • Eine Migräneattacke verläuft in der Regel über drei, bzw. vier Phasen: Vorphase, Aura-Phase, Kopfschmerz-Phase, Rückbildungs-Phase.
  • Leidest Du an mehr als 15 Tagen im Monat unter Kopfschmerzen, könnte es sich um eine chronische Migräne handeln.

Über die Ursachen von Migräne rätseln die Forscher seit Jahrzehnten. Möglicherweise stecken entzündliche Veränderungen von Blutgefäßen oder Nervenzellen hinter den Kopfschmerzattacken. Ebenfalls im Verdacht ist eine genetische Veranlagung, vor allem bei Migräne mit Aura.

 

Was kann der Auslöser von Migräne sein?

Es gibt eine ganze Reihe an möglichen Auslösern von Migräne, die bei jedem Menschen unterschiedlich sind. Häufig ist es auch eine Kombination verschiedener sogenannter Trigger, die eine Migräneattacke auslöst. Typische Trigger für Migräne mit Aura oder ohne sind beispielsweise:

  • zu viel Stress
  • das Wetter
  • Hormonschwankungen
  • Schlafmangel
  • bestimmte Lebensmittel
  • Blockaden der Halswirbelsäule
  • Reizüberflutung
  • unregelmäßige Mahlzeiten
  • grelles Licht
  • Lärm
  • bestimmte Gerüche
  • Medikamente
  • körperliche Anstrengung

Stress zählt zu den häufigsten Migräneauslösern und führt bei etwa 80 Prozent der Betroffenen zu einem Anfall, meist gepaart mit anderen Faktoren.

Leidest Du häufig unter Migräneattacken, hilft Dir ein Migränetagebuch dabei, die möglichen Trigger oder ungünstige Kombinationen herauszufinden. Im Tagebuch hältst Du möglichst detailliert Deinen Tagesablauf, das Auftreten und die Intensität der Kopfschmerzen fest. Über einen längeren Zeitraum kannst Du dadurch beobachten, ob die Attacke durch bestimmte Verhaltensweisen, Umwelteinflüsse oder Lebensmittel getriggert wird.

 

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Welches Essen löst Migräne aus?

Bei manchen Menschen wird die Migräne nach dem Essen bestimmter Lebensmittel ausgelöst. Typische Trigger sind beispielsweise Lebensmittel, die Histamin oder Tyramin enthalten. Ebenso können gewisse Zusatzstoffe in Fertigprodukten die Übeltäter sein. Hier eine Liste von möglichen Migräne-Auslösern:

  • Alkohol, besonders Rotwein, Sekt
  • Schokolade
  • lange gereifter Käse
  • Salami
  • Schinken
  • Koffein in Kaffee, schwarzem Tee oder grünem Tee
  • Zitrusfrüchte
  • Tomaten
  • Sauerkraut
  • geräucherter Fisch
  • Meeresfrüchte
  • Frittiertes
  • Süßstoffe wie Aspartam
  • Konservierungsstoffe wie Nitrit
  • Glutamat

Wer häufig unter Migräne leidet, sollte beobachten, ob die Beschwerden mit dem Verzehr der genannten Trigger-Lebensmittel zusammenhängen. Allgemein gelten Genussgifte wie Alkohol, Nikotin und Koffein zu den Migräne-Triggern und werden am besten gemieden.

Allerdings reagieren manche Menschen auch auf den Koffeinentzug mit Migräne. Viele Betroffene berichten auch, dass sie die genannten Lebensmittel manchmal problemlos vertragen und danach keine Kopfschmerzen bekommen, manchmal meldet sich die Migräne jedoch schon kurz nach dem Verzehr.

Vermutlich liegt es daran, dass der Körper manche Trigger an bestimmten Tagen oder zu bestimmten Tageszeiten anders verträgt. Auch hier hilft Dir ein Migränetagebuch bei der Spurensuche nach den Migräne-Triggern und den möglichen Begleitumständen.

 

Kann Migräne von der Psyche kommen?

Die Psyche spielt durchaus eine wichtige Rolle bei Migräne, denn seelischer wie körperlicher Stress können das Auftreten der Kopfschmerzattacken begünstigen und verstärken. Bei den einen tritt die Attacke durch Überlastung in der Arbeit auf, bei anderen durch anstrengende körperliche Aktivitäten, wieder andere bekommen durch übermäßige Emotionen oder in Drucksituationen Migräne.

Auch hier verläuft jede Migräne ganz individuell und wird meist durch das Zusammenspiel verschiedener Umstände ausgelöst: Bei den einen bildet die Kombination aus wenig Schlaf und psychischer Anspannung die beste Voraussetzung für eine Kopfschmerzattacke, bei den anderen ist es der anhaltende Stress gepaart mit körperlicher Anstrengung, wieder andere vergessen vor lauter Stress das Essen und lösen dadurch den Migräneanfall aus.

 

Kann ein verspannter Nacken Migräne auslösen?

Häufig klagen Menschen mit verspanntem Nacken auch über Kopfschmerzen, beispielsweise durch eine gekrümmte Sitzhaltung am Schreibtisch im Büro. Ob die Verspannungen dabei tatsächlich der Migräne-Auslöser sind, wird in der Forschung bisher noch ohne eindeutige Ergebnisse untersucht. Denn bisher ist nicht ganz geklärt, ob der verspannte Nacken ein Trigger oder eher ein Symptom der Migräne ist.

 

Was hilft sofort bei Migräne?

Vielen Migränebetroffenen hilft bei einer Attacke Ruhe und Dunkelheit. Sie reagieren empfindlich auf Licht und Lärm, für manche ist schon das leiseste Geräusch unerträglich. Deshalb legen sich viele in einen abgedunkelten Raum und versuchen zu schlafen, bis der stechende oder hämmernde Schmerz vorübergeht.

Je nach Art und Häufigkeit der Migräne können auch Schmerztabletten und Triptane Linderung bringen. Bei chronischer Migräne sollte die Einnahme jedoch immer nach Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin erfolgen. Denn eine zu häufige Einnahme der Medikamente kann genau das Gegenteil bewirken: dass die Anfälle noch öfter und noch heftiger auftreten.

Langfristig und zur Prävention sind Entspannungsübungen empfehlenswert, ebenso die Vermeidung von Stress. Ein geregelter Schlaf-Wach-Rhythmus mit geregeltem Tagesablauf kann die Häufigkeit der Migräneattacken ebenfalls reduzieren.

Außerdem ist das regelmäßige Trinken über den Tag verteilt wichtig. Um den Blutfluss am Laufen zu halten und einer Dehydration vorzubeugen, trinken Migränebetroffene am besten täglich zwei Liter Wasser oder ungesüßten Tee in regelmäßigen Abständen.