Kalender 5 Minuten
Kalender Aktualisiert:25. Sep 2024

Was bewirkt Selbst-Coaching?

Selbst-Coaching kann Dir helfen, Stress zu bewältigen, Krisen zu meistern, Auswege aus einer Sackgasse zu finden, Ziele zu erreichen, Blockaden zu lösen und achtsamer mit Deinen Ressourcen umzugehen. All das führt letzten Endes zu mehr Zufriedenheit im Leben.

Du kommst beruflich nicht voran, privat steckst Du mitten in einer Krise oder Du bist unzufrieden mit Deinem ewig gleichen Alltagstrott? Dann kannst Du durch Selbst-Coaching herausfinden, was Dir wirklich wichtig ist, was Du im Leben willst und wie Du Dein volles Potenzial nutzt.

Wie kann ich mich selbst coachen?

Um Dich selbst coachen zu können, brauchst Du im Grunde nur die Bereitschaft zur Selbstreflexion. Du musst ganz offen und ehrlich zu Dir sein und über Deine Einstellung, Deine Emotionen, Dein Verhalten und Deine Werte nachdenken wollen.

Bist Du dazu bereit, helfen Dir einige Selbst-Coaching-Methoden und Tools, Dir die richtigen Fragen zu stellen und Denkanstöße zu setzen, die Deinen Horizont in eine andere Richtung erweitern. Denn oft verbauen wir uns den Weg durch Blockaden, die uns durch Selbst-Coaching erst bewusst werden.

Beim klassischen Coaching übernimmt eine außenstehende Person die neutrale Bewertung der Situation und gibt Dir Feedback. Beim Selbst-Coaching übernimmst Du selbst diese Funktion und betrachtest Dich entsprechend neutral und unvoreingenommen von außen. Du bist gleichzeitig Coach und Coachee. Das heißt, Du bewertest Deine Situation aus der Distanz, öffnest Dich aber auch für neue Perspektiven und Veränderungsimpulse.

Welche Methoden und Tools gibt es im Selbst-Coaching?

Im Selbst-Coaching aktivierst Du durch gewisse Methoden und Tools Deine Fähigkeit zur Selbstanalyse und erlernst die Selbstführung. Beides hilft Dir vor großen Entscheidungen oder in beruflichen und privaten Krisensituationen, die Lage neutral einzuschätzen und abzuwägen, welches der beste Weg wäre. Durch manche Methoden lernst Du, Deine Ziele klar zu formulieren und zu erreichen. Je nachdem, in welchem Bereich Du Dich selbst coachen möchtest, eigen sich unterschiedliche Methoden und Tools. Deshalb probiere sie aus und finde die für Dich richtigen. Hier einige der bekanntesten:
 

1. GROW-Coaching

Graham Alexander und später Sir John Whitmore entwickelten das GROW-Modell, um überhaupt den Prozess der Selbstreflexion in Bewegung zu setzen. GROW ist die Abkürzung für Goal, Reality, Options und Way forward. Das bedeutet in der Umsetzung, dass Du durch systemische Fragen Deine Ziele definierst, die Realität hinterfragst, ob Du sie bereits verwirklichst, Möglichkeiten und Lösungswege findest und letzten Endes aktiv wirst und Deine Ziele umsetzt.
 

2. SMART-Methode

Mit der SMART-Methode kannst Du Deine Lebensziele formulieren. Was genau willst Du erreichen? Bis wann? Und warum? Um Deine Ziele präzise zu setzen, hilft Dir die SMART-Formel: Spezifisch, Messbar, Attraktiv, Realistisch, Terminiert. In der Praxis sieht das dann beispielsweise so aus: Statt „Ich möchte mich mehr bewegen“ formulierst Du Dein Ziel mit „Ich mache ab jetzt dreimal die Woche Sport und gehe täglich eine Runde spazieren, damit ich mich in drei Monaten fitter fühle“.
 

3. Das innere Team

Bei dieser Methode stellst Du Dir ein inneres Team vor, bei dem jeder eine andere Perspektive vertritt. Du hältst sozusagen in Deinem Inneren ein Meeting ab, bei dem jeder seinen Standpunkt vortragen darf und bei dem Du jedem dieser Standpunkte neutral zuhörst. Das hilft Dir, Entscheidungen zu treffen. Am besten formulierst du dazu Deine Fragestellung auf ein Blatt Papier, z.B. „Soll ich meinen Job behalten oder eine neue Stelle suchen?“, „Warum schaffe ich es nicht, mich gesünder zu ernähren?“ oder „Wie soll meine Beziehung weitergehen?“. Dann lässt Du Deinen inneren Stimmen freien Lauf. Gib jeder von ihnen einen Namen, beispielsweise die Optimistin, der Angsthase, der Pragmatiker usw. Manche Stimmen werden lauter sein, manche bedachter. Notiere Dir die Standpunkte, sieh sie Dir genau an und entscheide, welche Du mehr oder weniger gewichten würdest.

4. Achtsamkeits-Techniken

Es gibt verschiedene Achtsamkeits-Techniken, die Deinen Geist zur Ruhe bringen und Deine Selbstreflexion anregen. Entspannungs-Techniken wie Autogenes Training oder Meditation helfen Dir dabei, Dein Gedanken-Chaos zu beruhigen und Dich auf das Wesentliche zu fokussieren – nämlich Dich und das, was Du brauchst, um glücklich und zufrieden zu sein. Durch regelmäßige Achtsamkeits-Übungen erlangst Du mehr Klarheit und lässt Dich auch in Stresssituationen nicht vom Weg abbringen.

5. Journaling

Das Aufschreiben Deiner Ziele und Gedanken fördert Deine Selbstreflexion. Denn Journaling ist weit mehr, als einfach nur Tagebuch schreiben. Bei dieser Methode notierst Du nicht nur die Geschehnisse des Tages, sondern hältst Deine Gedanken und Emotionen fest.

Wofür bist Du heute dankbar? Was hat Dich heute besonders bewegt? Was hat Dich glücklich gemacht? Was lief vielleicht nicht so gut und wie hättest Du es anders gemacht? Was nimmst Du Dir für morgen vor? Was wünschst Du Dir für die Zukunft?

Kurz gesagt: Beim Journaling formulierst Du Deine Erkenntnisse und Perspektiven und lernst dadurch Deine Beweggründe, Emotionen und Werte besser kennen. Du kannst Dein Handeln und Denken aus der Distanz betrachten, zurückblättern, Situationen neu bewerten und Dein Verhalten hinterfragen. Das hilft Dir, Deine wahren Bedürfnisse zu erkennen und Deine Lebensziele zu definieren.

Wie lange dauert Selbst-Coaching?

Egal, für welche Methode Du Dich entscheidest: Lass Dir Zeit. Manche haben recht schnell ein Aha-Erlebnis, bei anderen dauert die Reise ins Ich und ins Unterbewusste etwas länger. Sind die ersten Denkanstöße gesetzt, ist bereits ein wichtiger Schritt getan.

Vielleicht dauert es auch einige Wochen oder Monate, bis Du Klarheit gewinnst und plötzlich neue Lösungswege erkennst. Deshalb bleib dran. Selbst-Coaching begleitet Dich auf Deinem weiteren Lebensweg, sobald Du den Zugang zu Deinem inneren Ich gefunden hast.