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Kalender Aktualisiert:29. Jan 2025

Was sind Stimmungsschwankungen?

Leichte Stimmungsschwankungen kennt jeder Mensch: Manchmal bist Du gut gelaunt, manchmal weniger gut. Manchmal kommst Du leichter aus dem Bett und startest motiviert in den Tag, manchmal möchtest Du lieber noch liegen bleiben und bist einfach müde und erschöpft.

Jeder hat mal keine Lust in die Arbeit zu gehen oder bleibt am Abend lieber zu Hause vor dem Fernseher, statt etwas zu unternehmen. All das sind wechselnde Gemütszustände und Befindlichkeiten, die völlig normal sind und unsere „Tagesform“ ausmachen.

Von Stimmungsschwankungen spricht man erst, wenn sich die Laune plötzlich ändert oder die Stimmung extrem zwischen positiv und negativ schwankt. Gerade warst Du noch voller Freude, und kurz darauf kocht in Dir plötzlich Wut hoch. Gerade hast Du Dich noch traurig gefühlt, und kurz darauf bist Du voller Euphorie.

Solche extremen Schwankungen der Emotionen können harmlos sein, aber auch ernstzunehmende Ursachen haben – vor allem wenn es keinen erkennbaren Grund für den Gefühlswechsel gibt.

 

Was ist der Auslöser für Stimmungsschwankungen?

Auslöser für Stimmungsschwankungen gibt es viele. Die meisten sind harmlos und kein Grund zur Sorge. Eine verregnete Woche, wenig Bewegung oder die Doppelbelastung von Arbeit und Familie schlägt vielen auf die Stimmung und bringt die Gefühlswelt aus der Balance. Die häufigsten Auslöser:


1. Wetter und Jahreszeiten

Bei vielen Menschen hängt die Stimmung vom Wetter ab. Triste Regentage ziehen sie runter, scheint hingegen die Sonne, kehrt das Lächeln zurück. Manche erfasst jeden Herbst der November-Blues, wenn die Tage kürzer werden, der Himmel den ganzen Tag wolkenverhangen bleibt und die Sonne nur selten zu sehen ist. Auch das Grau des Winters drückt vielen Menschen auf die Stimmung.


2. Stress

Manche Menschen reagieren bei Stress und Überbelastung aggressiv und lassen sich aus der Ruhe bringen. Dann reicht vielleicht schon ein falsches Wort, um einen Wutausbruch auszulösen. Auch andere belastende Erlebnisse können während der herausfordernden Phase den Gemütszustand aus der Balance bringen.


3. Hormone

Hormonelle Stimmungsschwankungen kennt jeder. Typisch ist dieses Auf und Ab der Emotionen in der Pubertät. Frauen, die unter dem Prämenstruellen Syndrom (PMS) leiden, fühlen sich oft im Lauf des monatlichen Zyklus unausgeglichen und reagieren an den Tagen vor der Periode gereizter als sonst. Während einer Schwangerschaft oder während der Wechseljahre sind Stimmungsschwankungen ebenfalls völlig normal und den Schwankungen des Hormonspiegels geschuldet. Auch die Einnahme der Pille kann zu Stimmungsschwankungen führen.


4. Nährstoffmangel

Wer sich ungesund ernährt oder gerne mal Mahlzeiten ausfallen lässt, kann durch einen Nährstoffmangel mental unausgeglichen sein. Beispielsweise macht sich ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren, Magnesium, Vitamin B1, Vitamin B6 oder Vitamin D unter anderem durch Stimmungsschwankungen bemerkbar. Manchmal ist es auch einfach der Hunger und damit der Abfall des Blutzuckerspiegels, der schlechte Laune auslöst.


5. Umfeld

Auch unser Umfeld hat einen Einfluss auf unsere Stimmung. Sind wir von positiven Menschen umgeben, mit denen wir gemeinsam lachen, hebt das unsere Stimmung. Sitzen wir hingegen mit einer Gruppe beisammen, die nur jammert und in allem das Schlechte sieht, zieht uns das ebenfalls mit runter.

Erkennst Du den Grund für Deine Stimmungsschwankungen, steckt meist keine Erkrankung dahinter. In dem Fall kannst Du bewusst mit unseren Tipps gegensteuern. Weißt Du hingegen nicht, warum Du diese Schwankungen hast, könnte eine psychische oder neurologische Erkrankung die Ursache sein, ebenso eine Schilddrüsenstörung oder Diabetes.

 

Was sind die Symptome für Stimmungsschwankungen?

Stimmungsschwankungen sind wie eine Achterbahnfahrt der Gefühle: Im einen Moment bist Du gut drauf und fühlst Dich glücklich, im anderen zieht es Dich hinunter in ein Stimmungstief und Deine Laune sinkt in den Keller. Typische Symptome sind demnach

  • häufig wechselnde Emotionen zwischen Trauer, Wut, Gleichgültigkeit, Euphorie oder Freude
  • plötzlich auftretende Stimmungswechsel
  • extreme Schwankungen zwischen guter und schlechter Laune

Wechselt die Stimmung ohne erkennbaren Grund und treten noch weitere Symptome wie Schlafstörungen oder Essstörungen auf, verbirgt sich dahinter meist eine ernstzunehmende Erkrankung, die behandelt werden sollte.
 

Wie bekomme ich meine Stimmungsschwankungen in den Griff?

Sofern Deine Stimmungsschwankungen keiner Erkrankung geschuldet sind, kannst Du Deine Laune mit diesen Tipps zurück ins Gleichgewicht bringen:

  • Triff nette Menschen, mit denen Du lachen kannst.
  • Ein Spaziergang durch die Natur entspannt und hebt die Laune.
  • Setze Dich 10 Minuten in die Sonne und genieße die warmen Sonnenstrahlen.
  • Achte auf ausreichend Schlaf und einen geregelten Schlaf-Wach-Rhythmus.
  • Genieße ein heißes Bad mit ätherischen Ölen. Zitrusdüfte sorgen für gute Laune.
  • Treibe Sport, denn Bewegung setzt Endorphine frei. Vielen Menschen hilft es, sich regelmäßig richtig auszupowern.
  • Grüble nicht zu sehr über negative Gedanken nach. Lass sie lieber vorüberziehen oder sprich mit vertrauten Personen über Deine Sorgen.
  • Ernähre Dich ausgewogen, koche täglich frische Mahlzeiten und nimm sie regelmäßig zu Dir. So versorgst Du Körper und Geist mit allen wichtigen Nährstoffen, die Dich im Gleichgewicht halten.
  • Wenn der Alltagsstress auf Deine Laune drückt, sorge für ausreichend Entspannung als Ausgleich.

Achte allgemein auf Deine mentale Gesundheit und betreibe Selbstfürsorge. Höre auf Deine Bedürfnisse, dann weißt Du auch, was Dir guttut und was nicht.
 

Wann sollte ich mit Stimmungsschwankungen zum Arzt?

Leidest Du unter Deinen Stimmungsschwankungen und beeinträchtigen sie Deinen Alltag, solltest Du sie ärztlich abklären lassen. Sobald das Auf und Ab der Gefühle zur Belastung für Dich selbst oder die Menschen in Deinem näheren Umfeld werden, ist der Moment gekommen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Hormonelle Schwankungen, zum Beispiel in den Wechseljahren, lassen sich meist gut behandeln und auch für psychische Erkrankungen gibt es therapeutische Unterstützung.

 

Stimmungsschwankungen oder Depressionen?

Menschen mit Depressionen leiden manchmal unter Stimmungsschwankungen, doch nicht immer sind Menschen mit Stimmungsschwankungen auch depressiv. Doch wie erkennt man, ob hinter diesem Auf und Ab der Gefühle Depressionen stecken? Wann eine ernste Erkrankung Ursache für Deine Stimmungsschwankungen sein könnte:

  • Du wirst immer wieder von einer tiefen Traurigkeit ohne Grund befallen, aus der Du nicht herausfindest.
  • Du leidest unter Antriebslosigkeit, die Dich richtiggehend lähmt.
  • Du fühlst Dich ständig erschöpft und schaffst es nicht einmal die kleinsten Aufgaben zu erledigen.
  • Du hast ständig negative Gedanken, die Dich runterziehen.
  • Du kannst Deine Stimmungsschwankungen durch nichts positiv beeinflussen.

Beim Verdacht auf Depressionen solltest Du unbedingt einen Arzt aufsuchen. Durch eine geeignete Therapie lernst Du besser mit den Stimmungsschwankungen umzugehen und kannst den Ursachen auf den Grund gehen.