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Kalender Aktualisiert:11. Jul 2024

Warum suchen wir nach Anerkennung?

Bei einer Sucht nach Anerkennung setzt Du Dich selbst massiv unter Druck, um alles so perfekt wie möglich zu machen. Denn auf gar keinen Fall soll die eigene Leistung nicht gut genug für die ersehnte Anerkennung sein. Dieser permanente Stress kann auf die Dauer zu viel für Dich werden.

Der Wunsch nach Anerkennung ist ein Grundbedürfnis. Schon als Kinder wollen wir von unseren Eltern gelobt werden, wir wollen sie stolz auf uns machen und dadurch die emotionale Bindung stärken. Der Rückhalt der Eltern fördert unser Selbstbewusstsein und ermöglicht uns eine freie Entfaltung und Erkundung der persönlichen Stärken. Das Lob anderer Menschen bestärkt uns und gibt uns Zuversicht, dass wir das Richtige tun.

Es ist also nicht verwerflich, sich über Anerkennung zu freuen und Dinge zu tun, für die wir Anerkennung ernten. Zum Problem kann dieser innere Drang jedoch werden, wenn wir unseren ganzen Lebensinhalt nur darauf auslegen, bewundert und hochgelobt zu werden, wenn wir keine Grenzen setzen und uns mehr zumuten, als wir verkraften können.

Warum bin ich süchtig nach Anerkennung?

Jeder will von anderen Menschen gemocht oder wenigstens geschätzt werden, denn das Grundbedürfnis nach Anerkennung ist in jedem von uns veranlagt. Manche Menschen brauchen jedoch wesentlich mehr Zuwendung und können ohne gar nicht leben. Ursachen für die Sucht nach Anerkennung:
 

1. Glücksgefühl als Droge

Werden wir für unsere Leistung gelobt, löst das in uns Glücksgefühle aus. Und weil das eben ein so unglaublich tolles Gefühl ist, wollen wir immer mehr davon. Deshalb kann Anerkennung für manche Menschen wie eine Droge wirken, für die sie alles tun würden. Diese Sucht führt jedoch direkt in die emotionale Abhängigkeit nach der Wertschätzung von anderen Menschen, die einen wahren Rauschzustand auslösen kann. Bleibt das erwartete Feedback jedoch aus, sinkt sofort die innere Zufriedenheit.
 

2. Geringes Selbstwertgefühl -  Sichere Dir den kostenlosen Mini-Ratgeber

Ursachen für eine Sucht nach Anerkennung sind ein geringes Selbstwertgefühl und fehlende Selbstliebe. Denn wer sich nur durch Bestätigung von außen wertvoll fühlt, leidet abseits des Rampenlichts unter einer ziemlichen Leere. Zufriedenheit, Erfüllung, Lebensglück – all das empfinden die Betroffenen nur, wenn die Scheinwerfer auf sie gerichtet sind. Sobald sie mit sich alleine gelassen werden, verschwindet das kurzzeitige Glücksgefühl und diese innere Leere breitet sich wieder aus. So entsteht ein ewiger Kreislauf, der emotional und körperlich ziemlich anstrengend sein kann.

Ein übermäßiges Bedürfnis nach Anerkennung wird meist schon im Kindesalter geprägt. Wer früher von den Eltern nur für besonders herausragende Leistungen gelobt wurde, fühlt sich auch als Erwachsener zur Höchstleistung angetrieben. Bei wem die Eltern besonders Wert auf Attraktivität und Außenwirkung gelegt haben, der wird sich auch später stark über Äußerlichkeiten definieren. Wer als Kind durch Liebesentzug bestraft wurde, strebt als Erwachsener in seinem gesamten Handeln nach Anerkennung.

Ein stabiles Selbstwertgefühl kann am Ende nur aus Dir selbst herauskommen. Wenn Du Dich oft mit anderen vergleichst und Dich dadurch schlechter und minderwertiger fühlst, dann ist es höchste Zeit Dein Selbstwertgefühl zu stärken. Gerade, wenn die anderen immer besser, schöner, erfolgreicher sind und die Vergleiche runterziehen und kleinmachen lassen, kannst Du aktiv daran arbeiten, um das zu ändern. Wir haben deshalb hier für Dich in unserem kostenlosen Mini-Ratgeber 7 Schritte, wie Du es schaffst, Dich nicht mehr ständig mit anderen zu vergleichen:

3. Narzisstische Störung

Die Sucht nach Anerkennung kann sich bis zu einer Form von Narzissmus steigern, die vor allem Frauen betrifft. Hinweis auf eine weiblich-narzisstische Struktur ist das Gefühl, besonders großartig sein zu müssen, um gesehen und geliebt zu werden. Solche Frauen sind oft sehr attraktiv, erfolgreich in ihrem Job und stehen gern im Rampenlicht, doch ihre Selbstsicherheit kann sekundenschnell in Minderwertigkeitsgefühle kippen. Dann werten sie sich extrem ab und haben das Gefühl, nie gut genug zu sein. Sie fühlen sich nicht liebenswert, was ihnen große Probleme in Beziehungen bereiten kann. Oft haben sie deshalb Angst davor, sich fest zu binden.

Häufig leiden Frauen mit einer weiblich-narzisstischen Struktur unter einer Essstörung oder haben eine in ihrer Jugend durchgemacht. Niemals lassen solche Frauen zu, dass jemand hinter ihre perfekte Fassade aus Makellosigkeit und Vollkommenheit schaut. Kein Wunder, dass diese Frauen das Gefühl für sich selbst und ihre wahren Bedürfnisse verloren haben.

Wann wird die Sucht nach Anerkennung zum Problem?

Vielleicht kennst Du das Bild der alternden Filmdiva, die ihr Leben lang von Fans gefeiert wurde, im Alter jedoch einsam und vergessen zu Hause den früheren Zeiten hinterhertrauert. Ohne die Bewunderung fehlt ihr jeder Lebensinhalt. So geht es auch dem Leistungssportler, der immer wieder über seine Grenzen geht, weil ihm die Zuschauer zujubeln, und der nach Karriereende in ein tiefes Loch fällt, weil die Anerkennung fehlt. Nach außen hin wollen sie etwas darstellen, das sie gar nicht sind. Die eigene Persönlichkeit kennen sie gar nicht, da sie sich schon immer so gegeben haben, wie andere sie sehen wollten.

Menschen, die süchtig nach Anerkennung sind, drängen sich anderen geradezu auf, um sich ein Danke, ein Lob oder ein Kompliment zu erzwingen. Bleibt die erhoffte Reaktion jedoch aus oder manifestiert sich als Ablehnung, wissen sie nicht damit umzugehen. Durch das ständige Überschreiten der Grenzen und das Leben entgegen der wahren Bedürfnisse geraten sie zunehmend aus dem Gleichgewicht. Das kann sich auf das psychische und physische Wohlbefinden auswirken und Symptome auslösen, wie

  • Müdigkeit
  • Schlaflosigkeit
  • Erschöpfung
  • Gereiztheit
  • Infektionsanfälligkeit
  • Essstörungen

Im schlimmsten Fall führt die Sucht nach Anerkennung zu schweren Depressionen oder einem Burnout, der sich ohne Therapie nur schwer überwinden lässt.

Was kann ich gegen die Sucht nach Anerkennung tun?

Wenn Du ohne Anerkennung nicht leben kannst und immer wieder nach dem berauschenden Gefühl strebst, ohne Deine wahren Bedürfnisse zu kennen und zu erfüllen, solltest Du Dich mit den Ursachen für Dein Verhalten auseinandersetzen. Wem willst Du gefallen und warum? Und würdest Du die Dinge auch tun, wenn es dafür keine Anerkennung gibt? Wird Dir Deine Sucht erst einmal bewusst, kannst Du einiges tun, um Dein Selbstwertgefühl zu stärken und zu Dir selbst zu finden.

Wenn Du also aus Deinem ewigen Streben nach Bestätigung ausbrechen möchtest, führt der Weg über die Stärkung Deines Selbstwertes. Wer bist Du eigentlich und wieso verstellst Du Dich immer, um anderen zu gefallen? Diese und weitere Fragen helfen Dir auf der Suche nach Deiner wahren Persönlichkeit.