Warum verdrängen Menschen Gefühle?
Oft verdrängen Menschen ihre Gefühle, weil sie es in der Erziehung so gelernt haben: Gefühle zeigen bedeutet Schwäche. Wütend sein gehört sich nicht. Der Schein muss gewahrt werden. Mit solchen Glaubenssätzen werden viele schon als Kind konfrontiert.
Jungs dürfen nicht weinen, Mädchen dürfen nicht wütend sein, niemand darf sehen, dass es Dir seelisch nicht gutgeht. Diese gesellschaftlichen Vorgaben sind tief in uns verankert und sind oft der Grund, warum wir uns mit dem Unterdrücken von Gefühlen selbst Schaden zufügen.
Außerdem neigen wir dazu, Negatives lieber von uns zu schieben. Ignorieren wir negative Gefühle, verschwinden sie von alleine – denken wir. Doch sie brodeln weiter in uns und bauen immer mehr Druck auf.
Manchmal passiert es auch ganz unbewusst, dass unangenehme Gefühle verdrängt werden, beispielsweise nach einem traumatischen Erlebnis. Das Unterdrücken der Gefühle ist dann ein Schutzmechanismus, um das seelische Überleben zu sichern. Die verdrängten Gefühle können sich durch Angstzustände oder chronische Beschwerden wieder an die Oberfläche drängen, wenn Traumata nicht ausreichend verarbeitet werden.