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Kalender Aktualisiert:31. Oct 2024

Wie nennt man die Angst vor Veränderungen?

Die Angst vor Veränderung kann zum einen eine Neophobie sein. Sie bezeichnet die Angst vor allem Neuen und Unbekannten. Es gibt jedoch auch die Methatesiophobie, die Angst vor Erfolg. Dann fürchten wir uns nicht nur vor negativen Veränderungen, sondern auch vor positiven, die unser Leben verbessern würden.

Die Angst vor Veränderung ist jedoch nicht immer eine echte Phobie, sondern oft das ungute Gefühl, das uns beschleicht, wenn wir Routinen durchbrechen und die Komfortzone verlassen sollen.

Das Leben steckt voller Veränderungen, die wir zum großen Teil nicht beeinflussen können: Morgen ist das Wetter anders als heute, die Natur verändert sich im Lauf der Jahreszeiten, unser Körper wird älter. Auch unser Alltag steckt voller Veränderungen, die wir nicht verhindern können:

In der Arbeit steht ein neues Projekt an, Kollegen kommen und gehen, der Freundeskreis verändert sich und jeden Tag erlebst Du neue Situationen und triffst auf neue Menschen. Veränderungen sind also völlig normal und gehören zum Leben dazu. Sie sind auch kein Grund Angst zu haben. Die Angst kommt viel mehr auf, wenn Du Veränderungen als Bedrohung wahrnimmst.

Welche Veränderungen machen Angst?

Es gibt Veränderungen, die an Existenzängste oder Verlustängste gekoppelt sind und für viele Menschen nachvollziehbar sind. Fast jeder hat Angst vor einschneidenden, negativen Veränderungen, die unser Leben von heute auf morgen komplett auf den Kopf stellen: der Verlust eines geliebten Menschen, die Kündigung des Jobs oder der Wohnung oder die Trennung vom Partner oder der Partnerin.

Ein neuer Job, eine neue Wohnung, vielleicht der Umzug in eine andere Stadt sind durchaus Veränderungen, die wohlüberlegt sein wollen. Sie bedeuten ein Abenteuer, ein neues Umfeld, in dem Du Dich zurechtfinden musst, einen neuen Freundeskreis.

Auch eine neue Liebe bringt Veränderungen mit sich. Diese Veränderungen sind jedoch überwiegend positiv und können Dich glücklicher und zufriedener machen. Du musst nur bereit sein, Dich an die Veränderungen anzupassen. Statt in der sicheren Komfortzone zu bleiben, solltest Du Dich auf das positive Abenteuer mit vielen schönen Erfahrungen einlassen.

Viele Menschen haben schon vor kleinsten Veränderungen Angst. Eine neue Frisur, ein neuer Tagesablauf, das Essen in einem neuen Restaurant, mehr Bewegung im Alltag, eine gesündere Ernährung – es gibt so vieles, was das Leben abwechslungsreicher und schöner gestalten würde. Dazu müsstest Du Dich jedoch aufraffen und Deine Gewohnheiten ändern. Dann besteht die Angst einzig darin, die bequeme Komfortzone zu verlassen.

Warum habe ich Angst vor Veränderungen?

Grundsätzlich gibt es keinen Grund, Angst vor Veränderungen zu haben. Die Angst kommt vielmehr dadurch auf, dass Du Veränderungen als Bedrohung wahrnimmst und nicht weißt, ob Du mit dieser Herausforderung umgehen kannst. In gewisser Weise ist die Angst vor Veränderung vielmehr ein mangelndes Selbstvertrauen in Deine eigenen Fähigkeiten oder ein Überschätzen der möglichen Gefahren, die Du hinter einer Veränderung vermutest.

In der Komfortzone fühlst Du Dich sicher und wohl. Alles geht seinen geregelten Lauf, Du weißt, was Dich erwartet, Du bleibst innerhalb Deiner Grenzen und niemand kann Dich für Fehler kritisieren, die Du machen könntest, indem Du neues Terrain betrittst.

Die Ursache für die Angst vor Veränderung kann eine überbehütete Kindheit sein, in der Dir alles abgenommen wurde. Du musstest keine Entscheidungen selbst treffen, Du musstest Dich in Konflikten nicht behaupten und Du musstest Probleme nicht eigenständig lösen. Das kann jedoch zu einem geringen Selbstvertrauen und Hilflosigkeit führen. Vielleicht hast Du von den Eltern auch oft den Satz gehört: „Du kannst das nicht.“ Solche Glaubenssätze prägen sich ein und verhindern die Entwicklung eines starken Selbstbewusstseins.

Die Angst vor Veränderung kann jedoch auch ernstzunehmende Erkrankungen oder traumatische Erfahrungen als Ursache haben. Menschen mit Depressionen leiden beispielsweise darunter und scheuen sich vor allem Neuen. Veränderungen sind für sie negativ behaftet, hinzu kommt oft die Angst vor einer ungewissen Zukunft.

Kraftlosigkeit und Antriebslosigkeit lassen sie am gewohnten Trott festhalten. Auch Menschen mit anderen psychischen Erkrankungen oder einer Persönlichkeitsstörung können regelrechte Panikattacken bekommen beim Gedanken, von der alltäglichen Routine abzuweichen. In solchen Fällen besteht eine ernsthafte Angststörung, die therapeutisch behandelt werden sollte.

Wie kann ich meine Angst vor Veränderung überwinden?

Wenn Du mit Deinem Leben irgendwie unzufrieden bist, im Alltagstrott feststeckst und Dich gerne mehr trauen würdest, Neues zu erleben oder Dinge anders zu machen, kannst Du Deine Angst vor Veränderung mit folgenden Tipps überwinden:
 

1. Veränderungen akzeptieren

Um keine Angst mehr vor Veränderungen zu haben, musst Du in erster Linie akzeptieren, dass das Leben voller Veränderungen steckt. Viele kannst Du nicht beeinflussen, andere hingegen schon. Und das ist gut so. Das ist der Lauf des Lebens und kein Grund zur Angst.


2. Selbstvertrauen stärken

Lerne Deinen eigenen Fähigkeiten zu vertrauen. Jeder Mensch hat Schwächen und Stärken. Akzeptiere Deine Schwächen, konzentriere Dich jedoch lieber auf Deine Stärken. Was kannst Du gut? Was kannst Du besser als andere? Wenn Du Deine Stärken erkennst, stärkt das auch Dein Selbstbewusstsein und Du traust Dir mehr zu.


3. Aufschreiben

Definiere Deine Ängste. Warum genau bereitet Dir der Gedanke an Veränderungen Unbehagen? Welche Konsequenzen befürchtest Du? Schreib alles auf ein Blatt Papier. Dann überlege, was eine Veränderung an Positivem bringen würde. Bei der Gegenüberstellung wirst Du sehen, dass Veränderungen gar nicht so bedrohlich sind.


4. Reflektieren

Überlege, woher Deine Angst vor Veränderungen kommt. Vielleicht hast Du früher einmal eine Entscheidung getroffen, die nicht den erhofften Erfolg gebracht hat. Vielleicht warst Du einmal mit einer neuen Situation überfordert und hast Dich dabei unwohl gefühlt. Aber was ist mit den vielen Entscheidungen und Situationen, die Dein Leben positiv beeinflusst haben? Wir erinnern und oft nur an negative Erfahrungen, vergessen jedoch die vielen schönen. Hake eine falsche Entscheidung als Lernprozess ab und fokussiere Dich auf all das Schöne, das Veränderungen bereits bewirkt haben.


5. Chance sehen

Jede Veränderung ist eine Chance, das Leben in eine positivere Richtung zu lenken. Genieße die Freiheit, Dinge bewusst verändern zu können. Die Angst vor Veränderungen hindert Dich an der Entfaltung Deines Potenzials. Sie hält Dich klein und unzufrieden. Dabei steht Dir die Welt offen, wenn Du diese Angst ablegst und die vielen Chancen ergreifst, die sich Dir bieten.


6. Ausprobieren

Wenn Du Angst vor großen Veränderungen hast, dann taste Dich in kleinen Schritten heran. Wage jeden Tag etwas Neues, das Du bisher noch nicht gemacht hast. Wenn Du immer einem strukturierten Tagesplan folgst, dann setze Dich zwischendurch eine Stunde gemütlich in ein Café. Wenn Du seit Jahrzehnten immer dieselbe Frisur trägst, probiere etwas Neues aus.

Wenn Du Dich nach der Arbeit direkt aufs Sofa vor den Fernseher setzt, geh stattdessen eine Runde Spazieren. All das sind kleine Veränderungen, die garantiert keine Bedrohung darstellen, die Dich jedoch einen Schritt aus der Komfortzone treten lassen. Vor allem sind es Veränderungen, die Dir guttun und Dir langfristig die Angst nehmen.

 

Blicke dem Neuen mit Zuversicht entgegen. Denn oft bringen Veränderungen, denen wir anfangs skeptisch gegenüberstanden, unserem Leben eine positive Wendung. Manchmal müssen wir zu unserem Glück gezwungen werden und einfach nur den Schritt aus der Komfortzone wagen.