Warum sind Freunde so wichtig?

Freundschaften und soziale Kontakte sind wichtig für die mentale Gesundheit. Menschen sind soziale Wesen und brauchen die Kommunikation und den Austausch mit anderen. Gemeinsames Lachen macht glücklich, Unternehmungen zu zweit oder in der Gruppe machen einfach mehr Spaß und Gespräche halten unser Gehirn auf Trab. Menschen mit einem guten sozialen Netzwerk sind sogar weniger anfällig für Stress und neigen weniger zu Depressionen.

 

Wie kann man leichter neue Freunde finden?

Erwachsene tun sich oft schwer, neue Freude zu finden – ganz anders als Kinder. Dennoch gibt es zahlreiche Möglichkeiten, neue Bekanntschaften zu schließen, aus denen wahre Freunde werden können. Wichtigste Voraussetzung: Du solltest offen dafür sein. Gehst Du bereits mit der Einstellung „Ich finde ja eh keine neuen Freunde“ oder mit der Angst, abgelehnt zu werden, an die Sache heran, strahlst Du das auch nach außen aus. Deshalb trau Dich, setze ein freundliches Lächeln auf und lass Dich auf neue Kontakte ein. 
 

10 Tipps, wie Du Freunde finden kannst

Mit diesen Tipps können schon bald neue Freundschaften entstehen:


1. Gleichgesinnte suchen

Suche nach Gleichgesinnten, die Deine Interessen teilen. Denn über ein gemeinsames Hobby oder eine gleiche Leidenschaft kommt man schneller ins Gespräch. Das kann ein Tanzkurs sein, eine Laufgruppe, ein Malkurs, ein Kochkurs, eine Theatergruppe, eine organisierte Wanderung, gemeinsames Singen im Chor oder ein Yoga-Kurs. Überlege Dir, was Dir Spaß macht und informiere Dich in Deiner Umgebung über das Angebot. Vereine, Volkshochschulen oder Fitness-Studios sind mögliche Anlaufstellen.


2. Ehrenamt verbindet

Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, haben meist eins gemeinsam: Sie sind sehr sozial eingestellt und mögen das Miteinander. Außerdem werden ehrenamtliche Helfer überall mit offenen Armen empfangen. Im Verein, im Kindergarten, im Seniorenheim oder bei einer wohltätigen Organisation gibt es immer etwas zu tun. Über die gemeinsame Mitarbeit findest Du schnell Anschluss.


3. Apps nutzen

Falls Du schwer offen auf andere zugehen kannst, können Freunde-Apps eine Möglichkeit sein, Dich einer Gruppe für eine Unternehmung anzuschließen. Damit ist die Hemmschwelle niedriger und der erste Kontakt entsteht durch einen Klick. Bei einer gemeinsamen Wanderung, einer Radtour oder einem Konzertbesuch kommst Du automatisch mit den anderen ins Gespräch. Dadurch lernst Du neue Leute kennen, mit denen Du Dich bei gegenseitiger Sympathie öfter treffen kannst. Denn viele Menschen, gerade in großen Städten, sind auf der Suche nach neuen Freunden und finden über solche Apps zueinander.


4. Dich den Nachbarn vorstellen

Bist Du gerade in eine neue Stadt gezogen, könntest Du Dich Deinen Nachbarn kurz persönlich vorstellen. Mit denjenigen, die mit Dir auf einer Wellenlänge sind, ergibt sich aus dem Gespräch vielleicht langfristig eine Freundschaft. Falls Du eher zurückhaltend bist, bietet sich hier eine gute Gelegenheit, über Deinen Schatten zu springen und einfach offen auf neue Leute zuzugehen. Denn jeder freut sich doch über eine gute Nachbarschaft und eine freundliche Vorstellung.


5. Gemeinsame Mittagspause

Falls Du gerade einen neuen Job angefangen hast und im Büro Anschluss suchst, eignet sich dafür die Mittagspause. Frage Deine Kollegen, wo sie mittags hingehen und ob Du mitkommen kannst. So kommt ihr abseits der Arbeit ins Gespräch und lernt euch privat besser kennen. Viele Freundschaften entstehen im Kollegenkreis, denn auch die gemeinsame Arbeit mitsamt ihren Höhen und Tiefen verbindet.


6. Small Talk üben

Falls es Dir grundsätzlich schwerfällt, offen auf andere zuzugehen, solltest Du Small Talk mit Fremden üben. Tatsächlich lässt sich dadurch Schüchternheit überwinden und ein offenes Auftreten trainieren. Die Kontakte mit Fremden geben Dir mehr Selbstbewusstsein, denn auf einen kurzen Plausch über das Wetter lassen sich die meisten Menschen ein. Die Ablehnungsquote ist gering, und selbst wenn mal jemand nicht mit Dir reden möchte, kann es Dir auch egal sein. Übe Deine Small Talk Fähigkeiten beim Einkaufen, an der Bushaltestelle, auf der Straße – eben überall, wo Du auf andere Menschen triffst. Diese vorübergehenden Begegnungen werden vermutlich nicht direkt zu neuen Freunden, doch dadurch lernst Du, anderen Menschen offen und ohne Ängste gegenüberzutreten.


7. Freunde von Bekannten kennenlernen

Oft entstehen Freundschaften über eine dritte Person, deshalb nimm Einladungen aus dem Bekannten- oder Kollegenkreis an. Auf Geburtstagsfeiern oder Einweihungspartys treffen meist unterschiedliche Menschen aufeinander, mit denen Du leicht ins Gespräch kommst.


8. Sei einfach Du selbst

Verstelle Dich nicht, um auf andere perfekt, cool oder besonders interessant zu wirken. Sei einfach Du. Andernfalls wirkst Du auf andere unauthentisch, was einer Vertiefung der Bekanntschaft im Wege stehen könnte. Imperfektion macht sympathisch, deshalb habe keine Angst davor, einen Fehler zu machen. Nimm Dich stattdessen lieber selbst nicht zu ernst, denn Humor bricht schnell das Eis.


Sei nicht enttäuscht, wenn sich aus manchen Kontakten keine Freundschaft ergibt. Manchmal passt die Chemie einfach nicht. Das soll Dich jedoch nicht entmutigen, weiterhin offen auf andere zuzugehen. Irgendwann findet sich schon die Person, mit der Du auf einer Wellenlänge liegst.
 

 

Wie lange dauert es, eine echte Freundschaft aufzubauen?

Echte Freundschaften entwickeln sich mit der Zeit. Manchmal macht es sofort Klick, wenn Du eine neue Person kennenlernst. Doch oft entsteht die Freundschaft erst allmählich durch Gespräche und gemeinsame Unternehmungen. Forscher haben sogar herausgefunden, dass sich eine echte Freundschaft erst nach 80 bis 100 gemeinsamer Stunden entwickelt. So richtig gut befreundet ist man nach etwa 200 gemeinsamen Stunden, also etwas mehr als acht Tagen. Daran kannst Du sehen, wie wichtig es ist, dranzubleiben und Freundschaften zu pflegen, damit sie sich aufbauen können.

 

Was tun, wenn man keine Freunde findet?

Findest Du trotz aller Tipps einfach keine Freunde, kann das verschiedene Gründe haben. Vielleicht liegt es an einem geringen Selbstwertgefühl und daran, dass Du Dich selbst nicht besonders gerne magst. Das strahlst Du dann auch nach außen hin aus. Vielleicht wirkst Du dadurch unbewusst unnahbar und abweisend. Hier kann es helfen, an Deinem Selbstwertgefühl zu arbeiten und Dich selbst erst einmal lieben zu lernen.

Vielleicht stellst Du auch zu hohe Ansprüche an eine Freundschaft, denen niemand gerecht werden kann. Dann solltest Du hinterfragen, was Dir an einer Freundschaft wirklich wichtig ist und wo Deine Wunschvorstellung schwer erfüllbar ist. Nimm Dir ein Beispiel an Kindern: Ihnen reicht es oft, jemanden zum gemeinsamen Spielen zu finden.

Gib jedenfalls nicht auf, denn Freunde kannst Du in jedem Alter finden. Es muss auch nicht immer nur eine beste Freundin oder ein bester Freund sein. Oft machen viele liebe Bekannte für verschiedene Unternehmungen genauso glücklich und zufrieden.