Was kann ich gegen Binge-Eating tun?
Falls Du ebenfalls unter Binge-Eating leidest, kannst Du einiges tun, um die Heißhungerattacken loszuwerden. Zuerst solltest Du Dir eingestehen, dass Du eine Essstörung hast. Denn viele Menschen mit BES verheimlichen ihre Ess-Orgien aus Scham über den Kontrollverlust.
Vielen wird sogar erst nach Jahrzehnten bewusst, dass sie bereits seit der Jugend immer wieder diese Essanfälle haben. Außerdem solltest Du akzeptieren, dass Dein Essverhalten eine psychische Erkrankung ist, aus der Dir eine Psychotherapie heraushelfen kann.
Bewährt hat sich die Kognitive Verhaltenstherapie, die im Grunde auf drei Säulen aufbaut:
1. Trigger erkennen
Mit therapeutischer Hilfe gehst Du den Triggern auf die Spur und lernst, sie zu vermeiden. Wann hast Du das übermäßige Bedürfnis nach Essen? In welchen Situationen treten die Heißhungerattacken auf? Welche negativen Emotionen stecken dahinter? Hast Du Deine Trigger erkannt, lernst Du durch die Therapie, wie Du mit negativen Emotionen anders umgehen kannst.
2. Essverhalten normalisieren
Um ein normales Essverhalten zu erlangen, analysierst Du Dein bisheriges Essverhalten und lernst, regelmäßige, vollwertige Mahlzeiten zu Dir zu nehmen.
3. Positives Körperbild stärken
Die meisten Betroffenen sind mit ihrem Körper unzufrieden. Ein Teil der Therapie besteht deshalb darin, ein positives Körperbild aufzubauen und sich vom Schlankheitsideal der Gesellschaft zu verabschieden. Ziel ist es, den eigenen Körper zu akzeptieren und zu lieben, wie er ist.
Ebenfalls hilfreich kann eine Interpersonelle Psychotherapie sein, um die zwischenmenschlichen Beziehungen zu verbessern. In einer Selbsthilfegruppe ist der Austausch mit Gleichgesinnten möglich. Leidest Du unter Übergewicht, ist es ebenfalls Teil der Behandlung, das Gewicht zu reduzieren und die Selbstfürsorge und das Selbstbewusstsein zu stärken.
In 50 Prozent der Fälle kann eine Therapie die Binge-Eating-Störung heilen und die Essanfälle dauerhaft stoppen. Bei den anderen treten die Anfälle deutlich seltener auf oder fallen weniger extrem aus. Viele leben nach der Therapie sogar lange Zeit ohne Essattacken und erleiden nur in ausgesprochenen Krisensituationen einen Rückfall.
In jedem Fall solltest Du also Deine Scham ablegen und Dir therapeutische Hilfe suchen, um dem Heißhunger ein Ende zu setzen.