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Kalender Aktualisiert:15. Apr 2025

Was bedeutet gesunder Egoismus?

Gesunder Egoismus bedeutet, Dich mehr um Dich selbst als immer nur um andere zu kümmern. Du solltest der wichtigste Mensch in Deinem Leben sein, dem Du Gutes tust und von dem Du Schlechtes fernhältst. Egoismus klingt immer sehr negativ, dabei ist es wichtig und gesund, besser auf sich selbst zu achten. 

Du kannst gesunden Egoismus auch Selbstfürsorge, Selbstliebe oder Selfcare nennen. Was es auf keinen Fall bedeutet: Nur noch an sich selbst zu denken, auch wenn es anderen schadet.

Gerade Frauen neigen dazu, sich selbst bei der Fürsorge für andere zu vergessen. Vielleicht kennst Du das auch: Du denkst immer zuerst an die Familie, die Arbeit, die Freunde – und zuletzt an Dich selbst. Diese ewige Aufopferung für andere kann Dich jedoch an Deine Belastungsgrenze bringen. Schlafstörungen, Burnout, Depressionen – viele Erkrankungen lassen sich darauf zurückführen, dass die Betroffenen zu wenig an sich selbst und die eigenen Bedürfnisse gedacht haben.

Gesunder Egoismus dient also dem Selbstschutz, andernfalls wirst Du schnell von anderen ausgenutzt oder übergangen. Deshalb denke ruhig mehr an Dich, Deine Bedürfnisse und Deine Ziele.

 

Was bedeutet ein gesundes Ego?

Ein gesundes Ego zu haben bedeutet, selbstbewusst aufzutreten, ein gutes Selbstwertgefühl zu haben, die eigenen Werte zu vertreten und klare Grenzen zu setzen. Es bedeutet allerdings nicht, sich selbst immer in den Mittelpunkt zu stellen, ohne über Folgen oder Verluste nachzudenken, sich selbst zu bevorzugen und andere darunter leiden zu lassen. Menschen mit ungesundem Egoismus sind einzig und allein auf den eigenen Vorteil bedacht, ohne jede Rücksicht auf andere.

Gesunder Egoismus ist hingegen das Mittelmaß zwischen Egoismus und Altruismus. Beide Extreme richten Schaden an: Beim Egoismus leiden vor allem andere Menschen, beim Altruismus Du selbst. Die goldene Mitte sollte jedoch Dein angestrebtes Ziel werden. Kümmere Dich liebevoller um Dich selbst, dann hast Du auch mehr Kraft und Energie, um für andere da zu sein.

 

Warum ist gesunder Egoismus wichtig?

Gesunder Egoismus ist für Deine mentale und auch körperliche Gesundheit wichtig. Kümmerst Du Dich mehr um Dich selbst und nimmst Deine Bedürfnisse ernst, stärkt das Deine Psyche. Du bist mit Dir im Reinen, bist ausgeglichen und zufrieden. Das macht Dich weniger anfällig für Stress und Du weißt rechtzeitig, wo Deine Grenzen liegen.

Menschen ohne gesunden Egoismus neigen zum Wohl der anderen zur Selbstaufopferung – und das nutzen andere gerne zu ihrem eigenen Vorteil aus. Wer darunter leidet, bist Du. Willst Du es immer allen anderen rechtmachen, vergisst Du Dich dabei selbst. Das kann bis zur Selbstaufgabe und zum mentalen oder physischen Zusammenbruch führen.

 

Wie lerne ich gesunden Egoismus?

Es ist nie zu spät, gesunden Egoismus zu lernen. Opferst Du Dich gerne für andere auf, kann es Dich sogar vor der totalen Überlastung retten. Diese Tipps helfen Dir dabei:
 

1. Nein sagen

Eine wichtige Lektion auf Deinem Weg zu mehr gesundem Egoismus ist es, öfter Nein zu sagen, wenn Du etwas nicht machen möchtest. Du hast keine Zeit, ein zusätzliches Projekt einer Kollegin zu übernehmen? Du hast keine Lust, Dein Wochenende für den Kuchenverkauf beim Sommerfest zu opfern? Du willst nicht schon wieder mit der Familie an denselben Urlaubsort wie jedes Jahr fahren? Dann sag einfach Nein. Vertrete Deine eigenen Ansichten und Meinungen und lass Dich von anderen nicht einfach übergehen.
 

2. Grenzen setzen

Nachdem Du das Nein-Sagen gelernt hast, fällt es Dir leichter, Grenzen zu setzen. Nur Du selbst bestimmst, worauf Du Lust hast, was Du machen möchtest und wann Dir alles zu viel wird. Du musst es nicht allen rechtmachen und Du musst auch nicht allen gefallen – auch wenn gerade Frauen daraufhin erzogen werden. Zeige anderen ganz klar auf, wie weit sie gehen können und wann die Grenze überschritten ist.


3. Auszeiten nehmen

Bist Du rund um die Uhr für die Familie da? Oder sammelst Du immer wieder Überstunden im Büro an? Dann solltest Du auch mal wieder an Dich denken und Deine Akkus aufladen. Plane regelmäßige Auszeiten ein, in denen Du nur das tust, was Dir Spaß macht und was Dir guttut. Das kann eine Sportstunde sein, ein heißes Bad, eine Massage, ein Wellness-Wochenende, ein Mädels-Abend, ein Lese-Nachmittag, eine Wanderung – nimm Dir regelmäßig Zeit für Dich und Deine Bedürfnisse.


4. Eigene Ziele verfolgen

Du richtest Dich immer nur nach anderen, weil Du es allen rechtmachen willst? Und was ist mit Deinen eigenen Träumen, Wünschen und Zielen? Jeder Mensch ist selbst für sein Leben verantwortlich und auch dafür, seine eigenen Bedürfnisse zu achten und Ziele zu erreichen. Das sind alles wichtige Faktoren für ein zufriedenes, erfülltes Leben. Deshalb stelle Deine Wünsche nicht immer hintan. Sage auch einmal: So, und jetzt bin ich an der Reihe. Hast Du Dich bisher immer für die Familie aufgeopfert oder in der Beziehung den Wünschen des Partners untergeordnet, ist es höchste Zeit, auch einmal selbst zu bestimmen. Vielleicht erfüllst Du Dir sogar ganz alleine einen langgehegten Wunsch oder verfolgst ein Lebensziel, das Du aus den Augen verloren hast.


5. Eigene Entscheidungen treffen

Du überlässt Entscheidungen immer den anderen? Du fügst Dich immer den Wünschen anderer Menschen, auch wenn Du lieber etwas anderes machen würdest? Dann beginne ab jetzt, eigene Entscheidungen zu treffen und Deine Wünsche zu äußern. Setze diese Wünsche auch in die Tat um. Ziehen Freunde oder Familie dabei nicht mit, mache Dich unabhängig und tue das, was Dir wirklich Freude bereitet.


6. Selbstwert erkennen

Oft haben Menschen mit ausgeprägtem Helfer-Syndrom ein geringes Selbstwertgefühl. Dadurch denken sie, sie verdienen es nicht, sich etwas zu gönnen. Stattdessen suchen sie die Selbstbestätigung in der Dankbarkeit der anderen. Dabei bist Du ein wertvoller Mensch, den Du auch wertschätzen solltest. Du musst es nur selbst erkennen.

Kurz gesagt: Gesunder Egoismus heißt nicht, dass Du ab jetzt die Ellbogen ausfahren und rücksichtslos durchs Leben gehen sollst. Willst Du anderen gerne helfen, weil es Dir Freude bereitet, kannst Du das natürlich gerne tun. Überlege nur öfter, ob Du das wirklich für Dich tust, oder nur für die anderen. Und hinterfrage Dich öfter, was Dir wirklich guttut und was Du selbst wirklich möchtest.