Was hilft gegen Overthinking?
Gegen Overthinking helfen manchmal schon ganz einfache Tipps, die Du eigenständig im Alltag anwendest. Sie unterbrechen sofort Deinen Gedankenstrudel und reduzieren Deine Grübelei bei konsequenter Durchführung auch langfristig. Wie Du Dein Overthinking stoppen kannst:
1. Stopp sagen
Fängt das Gedanken-Karussell wieder an sich zu drehen, sag Stopp! Stelle Dir bildlich ein Stopp-Schild vor, das Deinen Gedankenstrom unterbricht. Mit ein wenig Übung und Routine erhältst Du dadurch mit der Zeit wieder die Kontrolle über Deine Grübelei.
2. Im Hier und Jetzt leben
Vergangenes ist vergangen und kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Zukünftiges können wir nicht vorhersehen und deshalb ebenfalls nicht verändern. Statt also immer wieder über vergangene Situationen nachzudenken oder Dir Schreckensszenarien auszumalen, die höchstwahrscheinlich nie so eintreten werden, lass los und fokussiere Dich auf das Hier und Jetzt. Achtsamkeitsübungen, Meditation oder andere Entspannungstechniken können dabei sehr hilfreich sein. So lernst Du zum Beispiel, Deine Gedanken vorbeiziehen zu lassen. Du nimmst sie wahr, ohne Dich zu sehr damit zu beschäftigen, und schiebst sie gedanklich beiseite.
3. Über Probleme sprechen
Du selbst kommst durch Dein Grübeln zu keiner Lösung für Dein Problem? Dann sprich darüber mit einer anderen Person. Auch wenn sie Dir ebenfalls keine Lösung präsentieren kann, bekommst Du dadurch eine andere Sichtweise auf das, was Dich so sehr beschäftigt. Schon allein diese andere Perspektive kann Dir helfen, mit dem Thema abzuschließen und die Gedanken ruhen zu lassen.
4. Gedanken aufschreiben
Plagen Dich immer wieder die gleichen Gedanken und Themen, kann es helfen, diese Gedanken auf einen Zettel zu schreiben. Einmal zu Papier gebracht, hast Du sie aus dem Kopf. Sollten sich die Gedanken trotzdem wieder in den Vordergrund schieben, sag einfach: nicht jetzt. Ist das Thema wirklich wichtig, kannst Du auch morgen noch drüber nachdenken. Vielleicht legst Du Dir sogar ein Gedankentagebuch an, in dem Du jeden Tag Deine Sorgen notierst und so Schritt für Schritt loslassen kannst.
5. Ablenken
Um der Grübelei zu entkommen hilft Ablenkung. Triff Dich mit Freunden und lass Dich auf positive Gedanken bringen. Gemeinsam Lachen und Spaß haben wirkt als Ausgleich zu den Sorgen und Problemen, die Dich beschäftigen. Auch Musikhören, ein Buch lesen, Malen, Handarbeiten, Spazierengehen oder Sport stoppen Dein Overthinking. Liegst Du nachts wach und grübelst zu viel nach, unterbrichst Du die Gedanken ebenfalls mit ein paar Seiten lesen, nochmal kurz aufstehen oder dem Hören von Entspannungsmusik.
6. Feste Grübelzeiten einplanen
Erlaube Dir täglich 15 bis 20 Minuten zu grübeln, allerdings nur zu einer bestimmten Zeit. Lege ein Zeitfenster fest, das Du einzig und allein mit Grübeln verbringen willst. Dafür schenkst Du den Gedanken den restlichen Tag über keine Beachtung und konzentrierst Dich auf Deine anderen Aufgaben. Nach einer Weile wirst Du vielleicht feststellen, dass Du genau dann, wenn Du grübeln darfst, eigentlich gar nichts überdenken möchtest.
7. Gedanken hinterfragen
Ein kurzer Fakten-Check entkräftet viele Deiner negativen Gedanken. Deshalb hinterfrage: Was sind die Tatsachen? Und was ist Dein subjektives Empfinden? Was kannst Du aktiv verändern oder beeinflussen? Wie wahrscheinlich ist es, dass Deine größten Befürchtungen eintreten? Du wirst Dir vermutlich eingestehen müssen, dass Deine Gedanken dem Fakten-Check nicht standhalten. Kannst Du sie entkräften, lass sie los und befasse Dich nicht mehr mit dem Thema.
8. Auf Positives fokussieren
Halten Dich Deine negativen Gedanken wieder einmal vom verdienten Schlaf ab, lenke sie auf Positives um. Was hat Dir heute Freude bereitet? Wofür bist Du dankbar? Worauf freust Du Dich morgen? Du wirst merken: Das positive Denken hebt Deine Laune, Du drehst Dich nicht unaufhörlich im Kreis, baust Deinen Stress ab und kannst zur Ruhe kommen.
Reichen die genannten Tipps nicht aus, um die Grübelei eigenständig zu stoppen, vertraue Dich einer Therapeutin oder einem Therapeuten an. Manche Overthinker schaffen es nur mit einer Therapie aus dem ständigen Strudel der Gedanken – und diese Hilfe solltest Du Deiner eigenen Gesundheit zuliebe in Anspruch nehmen.