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Kalender Aktualisiert:19. Nov 2024

Warum verliebe ich mich immer in den Falschen?

Warum Du Dich immer in den Falschen verliebst, liegt an Deinem Bindungsmuster. Immer wieder siehst Du den vermeintlichen Traumprinzen durch die rosarote Brille und findest ausgerechnet den Typen toll,

  • der bereits verheiratet und unerreichbar ist.
  • der keine ernsthafte Beziehung führen möchte.
  • der Deine Liebe nicht erwidert.
  • der Dich schlecht behandelt.
  • der zu sehr klammert und Dich einengt.

Eine häufige Ursache ist Bindungsangst, die Dich davon abhält, Dich auf eine ernsthafte Beziehung einzulassen. Das kann im Unterbewusstsein der Grund sein, warum Du Dich gerne in Personen verliebst, mit denen eine enge Bindung ohnehin nicht funktionieren würde oder die unerreichbar sind.

Vielleicht entdeckst Du auch nach der anfänglichen Verliebtheit plötzlich einen Makel nach dem anderen, die Deine Gefühle für den Partner schnell wieder abflauen lassen, bevor die Beziehung verbindlicher wird. Du spürst einen inneren Freiheitsdrang und gehst lieber auf Distanz, bevor Du Dich eingeengt fühlst.

Dahinter stecken meist Erfahrungen aus der Kindheit. Waren die Eltern oder ein Elternteil eher distanziert und wurde Dein Bedürfnis nach Liebe und Zuneigung nicht gestillt, prägt sich schnell der Gedanke ein: Ich verdiene es nicht besser.

Vielleicht wurdest Du mit Liebesentzug bestraft oder bekamst nur für gute Leistung die ersehnte Aufmerksamkeit. In der Kindheit verwurzelte negative Glaubenssätze können Deine Partnerwahl stark beeinflussen.

Denn ein geringes Selbstwertgefühl schürt die Überzeugung, nichts Besseres zu verdienen. Auch ein destruktives Elternhaus mit Suchtproblematiken, Gewalt oder Missbrauch prägt Dein Bindungssystem. Hast Du schon früh gelernt, um Liebe kämpfen zu müssen, wird sich das auch in der Partnerwahl bemerkbar machen. Zeigt jemand ernsthaftes Interesse an Dir, findest Du ihn deshalb schnell langweilig.

Dafür ziehen Dich Machos und Narzissten magisch an. Du siehst die andere Person nicht wie sie ist und bist mehr in das Bild einer glücklichen Partnerschaft verliebt. Früher oder später wirst Du jedoch feststellen müssen: Die andere Person entspricht eigentlich so gar nicht Deiner Vorstellung und Deinen Werten, weshalb es immer wieder zu Reibereien kommt.

Ein weiterer Grund kann sein, dass du die Beziehung der Eltern als Vorbild nimmst und nachleben möchtest, die jedoch gar nicht zu Deinen wahren Bedürfnissen passt. Auch dann scheinst Du immer an den falschen Partner zu geraten, der Dich einfach nicht glücklich macht.

 

Woher weiß ich, ob er der Falsche ist?

Dass er der Falsche ist, findest Du heraus, indem Du Deine Vorstellung von einer erfüllenden Partnerschaft analysierst. Was ist Dir in der Beziehung wichtig? Und wie sollte die Beziehung nicht sein?

Oft lassen wir uns von Oberflächlichkeiten täuschen: Er sieht gut aus, ist charmant, großzügig und weiß, wie er Dich um den Finger wickeln kann. Oder er ist attraktiv, unabhängig und möchte das auch bleiben – doch gerade das macht ihn für Dich so interessant.

Dabei meldet sich oft das Bauchgefühl schon frühzeitig und signalisiert Dir, warum er der Falsche ist:

  • Du kannst ihm nicht vertrauen und bist ständig eifersüchtig.
  • Er gibt Dir immer wieder ein schlechtes Gefühl.
  • Ihr streitet ständig und über jede Kleinigkeit.
  • Ihr habt völlig unterschiedliche Vorstellungen von einer Beziehung.
  • Er macht Dich vor anderen nieder und redet schlecht über Dich.
  • Er unterstützt Dich nicht und übergeht Deine Bedürfnisse.

Einige Anzeichen sind übrigens typisch für Narzissten und sollten bei Dir die Alarmglocken schrillen lassen. Denn Narzissten machen Dich klein, um sich selbst zu erhöhen. So charmant sie auch sein können, so zerstörerisch ist ihre andere Seite, die oft erst in der Partnerschaft zum Vorschein kommt.

 

Wie finde ich den Richtigen?

Um den Richtigen zu finden, solltest Du Dein eigenes Bindungsverhalten reflektieren, um wiederkehrende Beziehungsmuster zu durchbrechen. Denn oft liegt das Problem nicht unbedingt in der anderen Person, sondern in Deiner eigenen Art, Bindungen zu anderen Menschen aufzubauen. Diese Tipps können Dir helfen, endlich nicht mehr dem Falschen zu verfallen:
 

1. Hinterfrage Dich

Bist Du vielleicht so sehr in die Idee von einer Partnerschaft verliebt, dass Dir jeder Typ recht ist – egal, ob er zu Dir passt oder nicht? Viele Menschen machen ihren Selbstwert davon abhängig, ob sie in einer Beziehung sind oder nicht. Dadurch sehen sie den Partner durch die rosarote Brille und machen sich selbst vor, glücklich zu sein.

Dann hilft es, Dich ehrlich zu hinterfragen: Passt er wirklich zu Dir oder füllt er nur eine Lücke, um Deinen Selbstwert zu erhöhen? Lass Dich außerdem nicht von Äußerlichkeiten blenden und hinterfrage, ob die andere Person wirklich Deine Vorstellungen von einer glücklichen Beziehung erfüllen kann.


2. Stärke Dein Selbstwertgefühl

Wer ein starkes Selbstwertgefühl hat, lässt sich von anderen Menschen nicht abwerten oder schlecht behandeln. Bei der Partnerwahl bedeutet das: Behandelt Dich die andere Person respektlos oder lässt Dich ewig zappeln, erkennst Du, dass das mit euch beiden nichts wird und ziehst erhobenen Hauptes weiter.

Kennst Du Deinen Selbstwert, strahlst Du das auch nach außen aus. Durch mehr Selbstliebe und das Erkennen und Umpolen negativer Glaubenssätze stärkst Du Dein Selbstwertgefühl und kannst Dein bisheriges Bindungsverhalten reflektieren und verändern.


3. Pole Deine Glaubensätze um

Du denkst, Du verdienst nichts Besseres und Du bist nicht gut genug? Dann bestimmen negative Glaubenssätze Dein Leben. Die kannst Du jedoch in positive umwandeln, indem Du Dir immer wieder sagst: Ich bin genug und ich verdiene Besseres. Es wird zwar eine Weile dauern, bis Du das fest verinnerlicht hast und davon überzeugt bist.

Vielleicht hilft Dir ein Coaching oder eine Therapie dabei, Deinen Bindungstyp zu erkennen und Beziehungsmuster zu durchbrechen. Denn wenn Du Deinen Selbstwert erkannt hast, lässt Du Dich nicht mehr auf die Falschen ein, die Dich respektlos behandeln oder Dich auf Distanz halten.


4. Höre auf Dein Bauchgefühl

Oft bemerken wir schon recht früh, ob die andere Person zu uns passt und uns guttut – oder eben auch nicht. Deshalb vertraue Deiner Intuition, das Dir kleine Warnsignale sendet. Beispielsweise können sowohl überschwängliche Liebesschwüre als auch versteckte Respektlosigkeiten verdächtig sein. Hegst Du von Anfang an Zweifel, sind sie vielleicht nicht unbegründet.


5. Es muss nicht Liebe auf den ersten Blick sein

Vielleicht gefällt Dir die romantische Vorstellung von der großen Liebe auf den ersten Blick. Dann geht Dir jedoch vielleicht der Traumprinz verloren, der auf den ersten Blick nicht perfekt erscheint, aber wahnsinnig gut zu Dir passt. Bei vielen Paaren entwickelt sich die Liebe erst langsam, manche hätten den Partner sogar anfangs überhaupt nicht in Betracht gezogen.

Deshalb verabschiede Dich von Deiner romantischen Wunschvorstellung und achte mehr darauf, wer Dir wirklich guttut und Dich respektiert. Manchmal verbirgt sich der Traumprinz hinter dem besten Freund oder einem anderen Menschen, der Dir seit Jahren immer wieder zur Seite steht.


 
Natürlich sollte trotz allem auch eine körperliche Anziehung vorhanden sein. Doch es muss nicht immer ein animalisches Verlangen nach der anderen Person sein. Fühlst Du Dich in seiner Nähe gut und geborgen, verbringst Du gerne Zeit mit ihm und merkst, dass ihr auf einer Wellenlänge schwingt, kann sich daraus durchaus mehr entwickeln.