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Kalender Aktualisiert:27. Feb 2025

Wie fühlt sich innere Leere an?

Innere Leere fühlt sich genau so an: wie ein inneres Nichts. Jeder Mensch empfindet innere Leere jedoch anders. Vielleicht verspürst Du keine Freude, keine Wut, irgendwie gar nichts. Stattdessen ist da diese Energielosigkeit, dieser fehlende Antrieb. Ist es Langeweile, Traurigkeit, Melancholie oder Einsamkeit? Du kannst es einfach nicht benennen und siehst in allem keinen Sinn. 

Auch wenn Du unter Menschen bist, nimmst Du nicht wirklich teil. Um Dich herum fühlt sich alles dumpf an. Du hast den Kontakt zur Welt verloren und kommst Dir wie ein Außenstehender in Deinem eigenen Leben vor. Nichts macht Dir gerade Spaß.

Viele empfinden auch in der Partnerschaft innere Leere und fühlen sich einsam, obwohl die andere Person direkt bei ihnen ist. Innere Leere kann sich sogar durch körperliche Symptome äußern, beispielsweise durch Schlafstörungen, Ruhelosigkeit oder ständige Erschöpfung, obwohl Du ausreichend schläfst.

 

Woher kommt die innere Leere?

Das Gefühl der inneren Leere kann verschiedene Gründe haben:

  • zu viel Stress
  • Hormonschwankungen
  • Burnout
  • Streit mit Freunden oder der Familie
  • plötzliche Kündigung
  • eine schockierende Nachricht
  • chronische Unzufriedenheit
  • ein Trauma, beispielsweise durch einen Unfall, den Verlust eines geliebten Menschen, eine Trennung oder Missbrauch
  • traumatische Erlebnisse aus der Kindheit
  • Liebesentzug
  • Einsamkeit
  • psychische Erkrankungen wie Depressionen, eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), eine Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) oder eine Bipolare Störung


Manche Ursachen wie Stress oder Trauer gehen irgendwann meist von selbst vorüber. Oft hält diese innere Leere nur kurze Zeit an und verschwindet, sobald die Belastungssituation nachlässt.

Manchmal hält sie jedoch längere Zeit an, vielleicht wochenlang, kommt immer wieder oder ist so stark, dass Dir jede Lebensfreude abhandenkommt. Dann solltest Du in Dich hineinhören und den Ursachen auf den Grund gehen. Manche sitzen tiefer, wie Verletzungen aus der Kindheit oder ein verdrängtes Trauma. Vielleicht steckt eine psychische Erkrankung dahinter, die mit therapeutischer Unterstützung behandelt werden kann.

 

Was kann man gegen die innere Leere tun?

Die geeignete Maßnahme gegen die innere Leere richtet sich immer nach der Ursache: Eine psychische Erkrankung wird natürlich anders behandelt als eine Überlastung durch den stressigen Job. 

Um die innere Leere zu füllen, greifen viele zu drastischen Mitteln, wie den übermäßigen Konsum von Fast Food, Alkohol oder Drogen. Andere gehen exzessiv Shoppen oder stürzen sich noch tiefer in Arbeit. Doch Ablenkung und Suchtverhalten sind keine Lösung für die Probleme, nur eine vorübergehende Betäubung der negativen Emotion. Hier findest Du einige Tipps, die Du stattdessen ausprobieren kannst.

 

5 Tipps gegen die innere Leere
 

1. Akzeptiere die Leere

Du befindest Dich gerade emotional in einem tiefen Loch, und das ist in Ordnung so. Vielen Menschen geht es genauso. Akzeptiere, dass Du gerade diese innere Leere verspürst und Dich zu nichts motivieren kannst. Verliere dabei jedoch nicht die Gewissheit, dass Du aus diesem Loch auch wieder hinausfinden wirst. Mit Dir selbst hadern bringt nichts, also nimm die innere Leere an und vertraue darauf, dass es Dir bald wieder besser geht.


2. Betreibe Selbstfürsorge

Du bist der wichtigste Mensch in Deinem Leben, und so solltest Du auch mit Dir umgehen und auf mehr Selbstfürsorge achten. Doch vielleicht denkst Du immer zuerst an alle anderen und als allerletztes an Dich selbst. Das kann dazu führen, dass Du vor lauter Aufopferung den Kontakt zu Dir selbst und Deinen Bedürfnissen verlierst. Deshalb kümmere dich ab jetzt liebevoller um Dich. Ernähre Dich gesund, geh raus an die frische Luft, mach Sport, der Dir Spaß macht. Nimm Dir Auszeiten, tu Dir Gutes, sag auch einmal Nein und setze Deine Grenzen. Denn Du bist es wert.


3. Übe Achtsamkeit

Durch Achtsamkeit verbindest Du Dich wieder mit Dir selbst und Deinen Bedürfnissen. Deshalb nimm den Moment der Leere wahr, ohne ihn zu bewerten. Was fühlst Du? Was geht in Dir vor? Was brauchst Du? Vielleicht hilft Dir Meditation, Yoga oder bewusstes Atmen, um Deine Mitte wieder zu finden und neue Energie zu tanken. Das regelmäßige Üben von Entspannungstechniken macht Dich weniger anfällig für Stress. Vielleicht hilft auch ein Tagebuch, in dem Du Deine Gefühle völlig wertungsfrei aufschreibst.


4. Pflege Deine Beziehungen

Ein unterstützendes soziales Umfeld ist für die psychische Gesundheit enorm wichtig. Deshalb pflege die Beziehungen zu den Menschen, die Dir guttun. Das muss kein riesiges Netzwerk an Bekannten sein. Schon eine gute Freundin oder ein paar Gleichgesinnte mit ähnlichen Interessen können reichen. Wichtig sind regelmäßige Kontakte und der Austausch mit lieben Menschen. Denn wer keine emotionale Nähe zu anderen Personen aufbaut und soziale Kontakte meidet, verspürt eher innere Leere und das Gefühl von Einsamkeit.


5. Suche Dir therapeutische Hilfe

Liegt die Ursache für die innere Leere in der Kindheit, einem Trauma oder einer psychischen Erkrankung, suche Dir professionelle Hilfe. Eine Therapie in Anspruch zu nehmen ist keine Schande, auch kein Versagen. Es ist ein sinnvoller Weg raus aus dem tiefen Loch.
 
Suche Dir außerdem Tätigkeiten, die Deinem Leben einen Sinn geben. Das kann eine schöne Wanderung durch die Natur sein, ein neues Hobby, das Du schon immer gerne machen wolltest, eine erfüllende ehrenamtliche Tätigkeit, bei der Du nicht nach Leistung bewertet wirst. Spüre in Dich hinein und höre auf das, was Dein Herz Dir sagt.


 

Ist eine innere Leere eine Depression?

Nicht immer ist innere Leere ein Anzeichen für eine Depression. Allerdings verspüren viele Menschen mit Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen dieses diffuse Gefühl von Leere in sich. Bei einer Depression besteht oft eine dauerhafte Niedergeschlagenheit, Traurigkeit, Antriebslosigkeit. 

Steckst Du schon mehrere Wochen in diesem Tief fest und findest aus eigenem Antrieb einfach keinen Weg heraus, zögere nicht und vertraue Dich einer Therapeutin oder einem Therapeuten an. Du bist mit Deinen Gefühlen nicht allein und brauchst Dich nicht dafür zu schämen. Depressionen können in den meisten Fällen gut behandelt werden, um Dir wieder mehr Lebensfreude zu schenken.